Mönchsberg Paradoxon

Content-ID: 031|01 | Autor: Gerd | Stand: 17.12.2020

Gegen die Impfskepsis

3 Extra-Fragen zur Corona-Impfung

box = nähere Details finden Sie in der Fakten-Kiste am Ende dieses Beitrags.

Im Sommer wurde sie als Allheilmittel gegen das Virus angepriesen – jetzt ist sie verfügbar: die Impfung gegen Corona. Die Medien überschlagen sich mit Aufklärung über und Stimmung-Mache für die Impfung. Trotzdem machen sich Vorbehalte in der Bevölkerung breit. Wären da nicht die alarmierenden Sterbezahlen und existenzbedrohenden Lockdowns, man würde glauben, wir hätten ein Luxusproblem. Aber das Gegenteil ist der Fall: Das Gesundheitssystem kollabiert, die Wirtschaft liegt am Boden und der Zusammenhalt in der Gesellschaft bröckelt. Das beste verfügbare Gegenmittel dazu haben wir bislang nicht flächendeckend genutzt (Abstand, Maske, Hygiene). Dass die Impfung nur punktuell, dafür aber dort ganz entscheidend helfen kann, scheint offensichtlich. Es braucht aber auch hier die Mehrheit der Bevölkerung, um Akzente zu setzen, nicht nur die unmittelbar betroffenen Risikopersonen. Also, lassen Sie sich impfen?

Um das abzuklären, gab es einen spannenden Video-Talk auf Einladung von Unbehagen.at. Auf der einen Seite saß Bärbel (57). Bärbel ist Mutter von 2 erwachsenen Kindern, eines mit einer Behinderung, damit auch pflegende Angehörige und von Beruf Krankenschwester. Sie lebt in Niederösterreich und würde sich gerne impfen lassen, traut sich jedoch (noch) nicht so recht. Immerhin hat sie eine geschwächte Lunge, hohen Blutdruck und einige Allergien, die ihr Sorgen bereiten. Auf der anderen Seite hatten wir Ewald, einen 61-jährigen Manager aus Kärnten. Er ist eigentlich vehementer Impfgegner. Im Fall von Corona will er hingegen über seinen Schatten springen. Jedoch nur, wenn bis zur Impfung noch einige Unklarheiten aus dem Weg geräumt werden. Zwischen den beiden habe ich virtuell Platz genommen. Ich, Gerd, bin ein Mitt-Fünfziger, leide zwar unter altersbedingten Wehwehchen, fühle mich jedoch nicht zur Risikogruppe gehörend. Ich werde mich impfen lassen, weil es mir schlichtweg egal ist. Ich weiß, das klingt jetzt befremdlich, aber mich betreffend erwarte ich keine Impf-Komplikationen. Hingegen ist es anderen wichtig, dass ich’s tue! Genau deshalb halte ich auch seit Anfang März Abstand, meide Menschenansammlungen und lasse mich auch mal testen.

Frage 1] Bleiben wir ansteckend?

Mit dem Aufploppen der Impfdiskussion ist für mich eine ganz wesentliche Frage im Raum gestanden: Bleibe ich ansteckend, wenn ich geimpft bin, oder kann ich dann das Virus selbst nicht mehr weitergeben? An dieser Diskussion war ich übrigens selbst nicht ganz unbeteiligt. Immerhin habe ich den Wissenschaftsredaktionen einiger namhafter Medien im Lande ebendiese Frage gestellt. Damals wie heute waren bzw. sind sich die Expert*innen noch unsicher. Mangels Test-Erkenntnissen ist die vorherrschende Meinung jedoch, dass man nur vor einem Ausbruch der Krankheit geschützt wäre. Die Weitergabe von Viren (über die oberen Atemwege) bliebe aber weiter möglich. Aktuell verwirren vereinzelt voreilige Medienbeiträge, die bezüglich Ansteckungsgefahr Entwarnung geben wollen. Um auf der sicheren Seite zu bleiben, empfiehlt es sich jedoch, weiter der Mehrheit der Wissenschaftler*innenbox zu folgen.

Seien wir uns ehrlich: Bliebe man trotz Impfung Spreader*in, wäre die Impf-Diskussion in der Form, wie wir sie jetzt führen, obsolet. Dann reichten die freiwilligen Impfungen der Risikogruppen zwar aus, um die Intensivstationen zu entlasten. Aber bis zur Entwicklung einer „All inclusive“-Impfung oder von Super-Schnelltests für den Hausgebrauch bliebe Maskentragen weiter die Regel. Und nur um das klarzustellen: auch für geimpfte Personen! Deshalb ist für Ewald eine klare Antwort auf diese Frage DER entscheidende Punkt in der laufenden Auseinandersetzung. Als echter Vereinsmeier, der sich oft in Gesellschaft anderer befindet, möchte er ausschließen können, dass er im unentdeckten Infektionsfall Unheil verbreitet bzw. einfängt. „Ich erwarte mir”, so Ewald, „dass die Regierung rasch zu einer Klärung dieser Frage beiträgt und für deren Richtigkeit auch verantwortlich zeichnet.” Für Ewald darf es sich bei dieser zentralen Aussage nämlich nicht nur um eine Meinung handeln, sondern um ein rechtssicheres Faktum. Dabei zählt für ihn auch, wer haftet, wenn die Rückkehr in ein normales Leben zur Falle wird.

Dabei rückt aber auch die Diskussion um Verhaltensalternativen für die Menschen im Lande wieder in den Vordergrund. Hat es für Nicht-Risikogruppen dann Sinn, sich jetzt impfen zu lassen? Oder sollten sie auf neue Errungenschaften in der Covid-Bekämpfung warten? Zu diesem Punkt sind sich Bärbel und Ewald einig. Würden alle Menschen Abstand halten und Maske tragen, wären wir nicht dort, wo wir heute sind. Und wir müssten uns auch nicht den Kopf darüber zerbrechen, was wir in Zukunft noch zusätzlich dafür bräuchten, um Risikopersonen zu schützen. Wir täten es ja bereits. So aber steigt die Befürchtung, dass durch den Irrglauben, die Impfung wäre ein Allheilmittel, die Abstände schrumpfen und die Infektionen steigen werden. Auch wenn weniger Alte und Vorerkrankte betroffen wären, das Gesundheitssystem wäre nicht wirklich entlastet. Und wir müssten Menschen, die nicht geimpft werden können, weiter wegsperren.

Frage 2] Wer ist impftauglich?

Diese Frage bereitet Bärbel schon jetzt schlaflose Nächte. Wie bereits beschrieben, ist Bärbel nicht mehr ganz gesund. Es sind Probleme mit dem Kreislauf, den Atemwegen und Unverträglichkeiten, die ihr Sorgen bereiten. Wenn sie jetzt aber die Diskussion um Unsicherheiten zu den Gegenreaktionen auf den Impfstoff verfolgt, gerät sie etwas in Panik. Klar findet Bärbel es gut, wenn trotz des schnellen Zulassungsverfahrens und der fehlenden Langzeit-Erkenntnisse mit offenen Karten gespielt wird. Trotzdem erachtet sie die Möglichkeit, Versuchskaninchen spielen zu müssen, als beunruhigend. Besonders als Krankenschwester, die im Impfplan ganz vorne steht, sieht sie sich zu einem Risiko genötigt, das sie so nicht eingehen möchte. Sie sieht sich dabei nicht nur selbst als mögliches Opfer. Sie hat auch Angst, nicht mehr für ihre behinderte Tochter da sein zu können. Vielleicht könnte sie sogar selbst zum Pflegefall werden, wenn der Kreislauf oder die Atemwege weiter geschädigt werden. Deshalb wünscht sie sich nicht nur Impf-Aufklärung über die Medien, sondern echte Rückendeckung.

Allem voran fordert Bärbel eine umfassende ärztliche Untersuchung, über die das individuelle Risiko einer Impfung eingeschätzt werden kann. Das nur über eine Frage nach Vorerkrankungen abzuklären, reicht ihr nicht. Es muss doch Tests geben, über die allergische und organische Risiken vorab festgestellt und beurteilt werden können. Darüber hinaus wünscht sie sich, als „quasi zur Impfung Gezwungene”, eine staatliche Versicherung gegen mögliche Folgeschäden. Davon, dass für sie als Krankenschwester ein Impfschaden als Arbeitsunfall anerkannt wird, geht sie aus. Es muss aber auch die Pflege der beeinträchtigten Tochter in der Qualität sichergestellt werden, die sie als Angehörige geboten hat. Falls nicht, würde sie lieber den Rest des Lebens mit FFP2-Maske herumlaufen, als sich impfen zu lassen. An dieser Stelle hakt Ewald ein, der sich zwar mit Bärbel solidarisch erklärt, aber davon ausgeht, dass dies an den erwartet hohen Kosten scheitern könnte. Wobei: Auch Lockdowns kosten Geld.

Frage 3] Wer trägt die Verantwortung?

Ewald verfolgt prinzipiell das Motto „unterschreibe besser nichts”. Wie gesagt, Ewald möchte gar nicht geimpft werden. Er wird es aber tun und das gegen seine Überzeugung. Was er nicht will, ist formal das Risiko auf sich zu laden, dem er sich eigentlich entziehen möchte. Es spricht ja nichts dagegen, zu bestätigen, über allfällige Gefahren aufgeklärt worden zu sein. Es muss jedoch die Möglichkeit geben, festzuhalten, dass die Impfung gegen die eigene Überzeugung stattfindet. Mehr noch! Es muss auf einem Einverständnisformular vorgesehen sein, Bedenken zu formulieren und mögliche Folgeschäden ausdrücklich nicht auf die eigene Kappe zu nehmen. Damit wären wir wieder bei den Kosten. Es ist schon klar, dass es die österreichische Rechtslage eher nicht zulässt, Gemeinwohl-Entscheidungen mit Regressforderungen zu unterlaufen. Trotzdem sind Bedenken und deren Begründung auch im offiziellen Impf-Akt gut aufgehoben.

Ganz besonders hellhörig ist Ewald geworden, als quer durchs Land über Impfpflichten gesprochen wurde. In diesem Fall würden Menschen per Gesetz dazu verdonnert, ein Risiko auf sich zu nehmen, das sie selbst ablehnen. Jedoch sind viele der vorgebrachten Argumente berechtigt! Allgemeinwohl hin oder her: Sobald Menschen die Wahlfreiheit genommen wird, hat die Obrigkeit für die Folgen geradezustehen. Zumindest in zivilisierten Gesellschaften. Einerseits tut sie das ohnehin über das Gesundheitswesen. Andererseits wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, eine Haftpflicht des Staates für politische Risiko-Entscheidungen zu begründen. Darüber wären weit mehr als nur mögliche Folgekosten aus der Zwangsimpfung zu decken, aber das ist eine andere Geschichte.

Bärbel hingegen stoßen die Ideen, den Erhalt von Leistungen (auch in der Privatwirtschaft) an eine erfolgte Impfung zu koppelnbox, bitter auf. Im Kreise der Menschen-Belehrer*innen häufen sich Straf-Fantasien und Drohungen an jene, die sich nicht fügen wollen. Dass dabei oft bewusst über die Grenzen der Rechtsstaatlichkeit hinausgegangen wird, scheint die selbsternannte moralische Elite des Landes wenig zu kümmern. Hauptsache recht behalten und Druck ausüben. Für Bärbel ist hingegen klar, dass bei Weitem nicht alle Gegner*innen einer Corona-Impfung fundamentale Positionen vertreten, sondern es auch ganz banale gesundheitliche Vorbehalte geben darf. Deshalb wäre es für sie zivilisierter, Vorbehalte auszuräumen, anstatt zu bestrafen.

Okay, auf einen Urlaubsflug zu verzichten, weil sie sich gegen eine Impfung entscheiden musste, ginge ja noch. Aber per Dekret auch auf Kultur verzichten oder öffentliche Plätze meiden zu müssen, wäre Österreich nicht würdig. Zudem gibt es nicht wenige Personen, die gar nicht geimpft werden können bzw. sollen. Diese jedoch auch von Leistungen auszuschließen, wäre dreist. Um die fälligen Klagen dagegen abzuwenden, bräuchte es wohl ein weiteres Mal eine Flut an Ausnahmeregelungen. Nein, ein inklusives Österreich muss auch ohne Impfzwang möglich bleiben. Entweder „ohne Impfung mit Maske” oder „mit Impfung ohne Maske” wäre diesbezüglich das wohl einzige „Agreement“, das es zu treffen gilt. Zumindest solange, und das hatten wir vorher schon einmal festgestellt, bis ein Super-Schnelltest für den Hausgebrauch auf dem Markt ist. Dafür zu sorgen, ist übrigens ebenso die Aufgabe der politischen Eliten wie auch der Schutz der Verunsicherten vor der (privaten) Impf-Inquisition.

Und was tun, jetzt?

Im Video-Talk haben wir uns darauf geeinigt, dass die Regierung noch einiges zu tun hat, um die Auswege aus der jetzigen, verfahrenen Pandemie-Situation zu skizzieren. Dabei muss nicht nur, aber auch, die Kommunikation mit der Bevölkerung rund um die Chancen und Risiken der Corona-Impfung besser werden. Ausschließlich Fakten und Empfehlungen zu verbreiten reicht nicht. Nur Verständnis und Vertrauen bringen die Menschen dazu, mehr zu tun als erzwungen. Gelingt das, wäre Bärbel weiter impfbereit. Ewald würde es auch tun. Sogar jetzt noch, obwohl die Gefahr besteht, dass er danach weiter ansteckend sein kann. Für ihn ist aber nach dem Austausch mit Bärbel wichtig, dass rasch die verkorkste Ist-Situation entschärft wird. Das heißt, dass ab sofort weniger gelitten und gestorben wird. Nur das entlastet das Gesundheitssystem und die darin beschäftigten Personen. Besonders die Erkenntnis, durchaus selbst zur großen Gruppe der unentdeckten Risiko-Personen zu gehören, die im Ansteckungsfall überreagieren, macht impfen sinnvoll. Nicht nur zum Zwecke des Selbstschutzes, sondern auch als Vorbild und Teil einer Langzeit-Testgruppe.

Salzburg, 2020/12 – Gerd

box = Fakten-Kiste
Eine Ansteckung bleibt höchstwahrscheinlich möglich

Aktuell streiten sich die Geister, wie weit nach einer Erfolgten Impfung gegen Corona mit dem Medikament von Pfizer/Biontech der Schutz tatsächlich reicht. Unklar ist dabei, ob geimpfte Personen das Virus noch weitergeben können, oder nicht. Dabei scheint die Mehrheit der Wissenschaftler*innen davon auszugehen, dass Ansteckungen durch Geimpfte weiter möglich bleiben. Einerseits deshalb, weil dazu Daten aus den Zulassungstest fehlen und andererseits, weil das Medikament nicht in die Bereiche der oberen Atemwege wirken soll. Deshalb warnt die Mehrheit der Sachverständige davor, nach einer Impfung auf die Maske bzw. den Abstand zu verzichten. Nach jetzigem Wissensstand ist diese Art der Impfung ein Selbstschutz, jedoch keiner der Umgebung. Leider tauchen zu diesem Thema vermehrt gegenteilige Behauptungen auf, die suggerieren, dass es einen kompletten aktiven und passiven Impfschutz gäbe. Dazu zählen auch niedergelassene Ärzte (im Patientengespräch) und ein Beitrag in den SN vom 15.12.2020, in denen Florian Deisenhammer von der Med-Uni Innsbruck feststellt, dass die Immunantwort auf die Impfung weitere Ansteckungen unterbinden soll. Am selben Abend streicht hingegen der Wiener Infektiologe Herwig Kollaritsch im ORF ZIB2 Interview hervor, dass Ansteckungen weiter möglich bleiben werden. Ins selbe Horn stößt Florian Krammer, Virologe und Impfstoff-Forscher am Mount Sinai Hospital in New York.

Grundsätzlich wird es durch differierende Expert*innen-Meinungen für die Bevölkerung nicht einfacher, sich eigenständig Klarheit über diese Frage zu verschaffen. Ich rate daher, vorsichtig zu bleiben und auch nach der Impfung auf jeden Fall auf Maske und Abstand zu setzen. Soll nichts Schlimmeres passieren als niemanden infiziert zu haben.

Zum ORF Interview mit Herwig Kollaritsch: https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-2/1211/ZIB-2/14075173 »

Zum Standard-Interview mit Florian Krammer: https://www.derstandard.at/story/2000122027003/florian-krammer-ueber-rna-impfstoffe-das-risiko-ist-verschwindend-gering »

Der Beitrag in den SN von Florian Deisenhammer ist leider nur mehr mit SN-Online-Abo einsehbar. Ich sende Ihnen jedoch eine Fotografie des Beitrages gerne auf Verlangen zu.

 

Reizthema Rechte und Pflichten

An dieser Stelle möchte ich NICHT auf die anhaltende Diskussion in der Bevölkerung eingehen, welche (verfassungsmäßigen) Rechte mit welchen (gesellschaftlichen) Pflichten in Konkurrenz stehen. Klar ist natürlich, dass Österreich und seine Gesellschaft kein Selbstbedienungsladen für Individualist*innen sein sollten. Ebenso logisch ist auch, dass die Bürger*innen ein gewisses Maß an Eigenverantwortung tragen müssen. Es gibt einfach keine Vollkasko-Gesellschaft. Die Frage ob Impf-Pflicht oder Impf-Entscheidung muss daher an anderer Stelle geklärt werden als hier.

Zunehmend aber verlagert sich die Frage eines Impf-Zwanges in die Privatwirtschaft und zu Teilen der öffentlichen Verwaltung. So überlegt der Salzburger Finanzlandesrat Stöckl, nur mehr geimpfte Arbeitskräfte in den Landesdienst aufzunehmen. Ob das rechtlich überhaupt möglich ist, wird gerade heftig diskutiert. Unter der Prämisse, dass durch eine Impfung nur die jeweilige Person selbst geschützt ist, zählt dieser Plan jedoch nur als Schutz des Unternehmens vor einem krankheitsbedingten Ausfall von Personen. Dieser ist jedoch (so einige Expert*innen) nur für unersetzliche Schlüsselarbeitskräfte höher zu bewerten als (salopp ausgedrückt) der Gleichheitsgrundsatz für die Vergabe von Jobs.

Die bereits jetzt angekündigten Pläne einiger Fluglinien, (bis auf Widerruf) nur mehr geimpfte Personen befördern zu wollen zeigt hingegen die prekäre Situation, in der sich zurzeit viele Betriebe und Branchen befinden. Zwar ist auch für diese Betriebe der Selbst-Schutz vor einem Ausfall von Schlüsselarbeitskräften ein wichtiges Anliegen. Damit können z.B. Fluglinien jedoch nur verhindern, dass, im Flugzeug infizierte, Personen einen schweren Corona-Verlauf erleiden. Und natürlich, dass keine Kandidat*innen für Intensivbetten im Ankunftsland aussteigen werden. „Spreader-Spreader“, also Verteiler*innen von Viren-Verbreiter*innen bleiben Sie dennoch. Die Impfpflicht für Passagier*innen ist daher eher als Marketingmaßnahme zu bewerten, bei der, durch Ausschluss eines Großteils potenzieller Kund*innen wegen Nicht- oder Zu-Spät-Impfung, zumindest ein Minimal-Geschäft gerettet werden soll. Tun können sie und andere Unternehmen das übrigens allemal. Sie haben das „quasi Hausrecht“ auf Ihrer Seite und können entscheiden, wer ihre Dienste in Anspruch nehmen darf und wer nicht. Vorausgesetzt, sie sind keine monopolistischen, systemrelevanten Unternehmen.

Der Standard: https://www.derstandard.at/story/2000122553057/mehrere-fluglinien-planen-impfnachweis-per-app »

Profil: https://www.profil.at/oesterreich/salzburg-will-impfpflicht-ohne-covid-impfung-keine-anstellung/401120298 »

Der Standard: https://www.derstandard.at/story/2000122495128/eine-impfpflicht-ist-zwar-moeglich-aber-unwahrscheinlich »

Hinweise

Aus Datenschutz-Gründen wurden die Namen von Bärbel und Ewald geändert.

spread = englisch für streuen, ausweiten, verbreitern | (Super) Spreader*in = ugs. „Virenschleuder“

agreement = engl für Vereinbarung, Übereinkunft

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