GoodNews

Content-ID: 071|01 | Autor: Gerd | Stand: 21.10.2021

Lichtblicke

Es geschehen so viele gute Dinge

Wer sich wie ich tagtäglich mit dem Unbehagen auseinandersetzt, läuft naturgemäß Gefahr, dem Negativen, dem Bedrohlichen dieser Welt mehr Raum zu geben, als gesund ist. Gerade weil die Zukunft, in die wir uns als Gesellschaft aktuell selbst hineinmanövrieren, eine kritische ist, zahlt es sich aus, die Zuversicht und den Glauben an das Gute beizubehalten. Viele Menschen sind daher auf der Suche nach Ideen, die helfen, die Seele zu schützen und geerdet zu bleiben. Ob über eine Zeit des Jammerfastens oder andere Methoden, dem Positiven im Leben mehr Macht zu geben: Es kann Wunder wirken, Licht in die Grauzonen des Alltags zu bringen.

Ich persönlich bin in letzter Zeit verstärkt auf der Suche nach guten Nachrichten und neuen Blickwinkeln auf die Probleme dieser Welt. Sie zeigen mir, dass es noch immer einen Nährboden für positive Veränderungen und kraftvolle Initiativen gibt. Aber auch, dass von Krisen tatsächlich ein Chancenpotenzial für die Zeit danach mitgeliefert wird. Wir müssen dieses Potenzial nur erkennen, nutzen und ihm mit jenem Optimismus begegnen, mit welchem dem Unbehagen auf dieser Welt der Kampf angesagt werden kann. Ich empfehle Ihnen daher, jeden Tag mit einer positiven Nachricht zu starten. Erzählen Sie Bekannten auf die Frage nach Ihrem Befinden etwas Gutes, das Sie gehört oder erlebt haben. Und hören Sie auf die positiven Untertöne in den Schreckensnachrichten, die aktuell die Medienlandschaft dominieren. Ich habe Ihnen dazu einige Beispiele zusammengetragen.

Polit-Biotop Österreich

Schöpferische Zerstörung: Die Rechtspopulist*innen aus der ÖVP und FPÖ hätten laut Umfragen nach baldigen Neuwahlen keine Mehrheit mehr im Parlament. Das eröffnet die Chance, die Demokratie hierzulande wieder zu verfestigen und auf entemotionalisierte Sachpolitik einzuschwenken. Damit würde auch Österreich dem Trend folgen, der in demokratiekritischen Systemen längst eine Gegenbewegung zu Fake & Message Control darstellt. Nur zur Erinnerung: Italiens Salvini ist so gut wie Geschichte, Putin, Babiš und Orbán geraten langsam unter Druck und konservative, zukunftsfeindliche Regime werden immer öfter abgewählt.

Auftritt der Whistleblower*innen: Was früher durch Julian Assange oder Edward Snowden noch für Erstaunen sorgte, gilt heute als ein Bollwerk gegen Korruption und Machtmissbrauch. Gemeint ist die Tatsache, dass selbst ungustiöse Informationen aus den innersten Zirkeln der Macht immer öfter nach außen dringen. Das mag unangenehm für die herrschenden Eliten sein. Dem Volk rettet das jedoch den Glauben an Recht und Gerechtigkeit. Im Zuge der aktuellen Polit-Krise im Lande warten daher alle gespannt auf neue Enthüllungen aus den Hinterzimmern der Politik.

Erste Klima-Erfolge: Es ist den Grünen tatsächlich gelungen, einer ÖVP in Bedrängnis einige Zugeständnisse für eine aktivere Klimapolitik abzuringen. Rechtzeitig, um künftigen Polit-Generationen wirksame Instrumente für zählbaren Klimaschutz in die Hand zu geben. Ob es aber reicht, die eigenen Identitätsprobleme in den Griff zu bekommen, muss sich erst zeigen. Aber vielleicht hilft dabei ja eine konsequente Rolle im anstehenden Systemwechsel.

Schlechter Scherz: Es geht das Gerücht um, die grünen Kolleg*innen in der Regierung hätten dem Kanzlerwechsel nur deshalb zugestimmt, damit endlich auch die Republik durch eine Doppelspitze geführt würde: dem Kanzlerduett Sebastian und Alexander Kurz-Schallenberg. Naja, so hat jede*r was von der Regierungskrise.

Die Welt blickt nach vorne

Glaubhaftes Bemühen: Die bevorstehende „Ampel-Koalition“ in Deutschland (SPD, FDP, Grüne) lässt die Erwartung zu, dass wieder Zukunftsthemen in die deutsche Regierungsarbeit einziehen. Nach langen Jahren Stabilität durch Stillstand unter Führung der CDU/CSU wäre auch viel aufzuholen, um Europas stärkste Volkswirtschaft auf die kommenden Aufgaben einzuschwören. Paradoxerweise sind es die kleinen Parteien, die mit Lösungskompetenz, Erneuerungswillen und Kreativität die eher träge SPD vor sich hertreiben. Egal, Deutschland und der EU könnte nichts Besseres passieren.

Die Stunde der glühenden Europäer*innen: Eigentlich müssten die geopolitischen Machtansprüche Chinas bzw. Russlands oder der Rückzug der USA aus ihrer globalen Führungsrolle mehr Angst als Hoffnung schüren. Immerhin verlieren damit wichtige Verträge (z. B. Abrüstung) und Bündnisse (z. B. NATO) massiv an Glaubwürdigkeit und Wert. Dadurch wird auch die EU dazu gezwungen, sich selbst um die Sicherung eigener Werte und Lebensgrundlagen zu kümmern. Neben einer nennenswerten Diplomatie und Sicherheitspolitik sind jetzt besonders Selbstbewusstsein, Unabhängigkeit und Selbstversorgung gefragt. Dazu braucht es Visionen und Mumm. Nationale Kleinkrämerei und opportunistische Verhinderungspolitik, wie wir sie Jahrzehnte dulden mussten, mutieren hingegen immer mehr zum Auslaufmodell. Jetzt geht‘s los!

Zählbares für die Umwelt: Auf der einen Seite werden längst getroffene Vereinbarungen wie die Pariser Klimaziele umgedeutet, aufgeweicht und verzögert. Auf der anderen Seite schaffen einzelne Staaten und Institutionen Fakten. So hat die UNO vor einigen Tagen ein Leben in sauberer Umwelt zum Menschenrecht erklärt. Das deutsche Verfassungsgericht zwingt die Regierung zu stärkeren Klimaschutzmaßnahmen und untersagt es, die Lösung absehbarer Probleme auf kommende Generationen abzuwälzen. In Frankreich wurde der „Ökozid“, also die mutwillige Schädigung der Umwelt, zum Straftatbestand. Und Fridays for Future hat Corona gut überstanden und macht wieder enormen Druck auf die Politik weltweit. Nur weiter so!

Auf der Habenseite des Lebens

Folgende Einzelinitiativen hätten das Zeug, als Prototypen für größere Denkansätze und für andere Länder herzuhalten. Schlagzeilen aus den Good-News-Medien (goodnews.eu | goodnews-magazin.de):

  • 2023 startet Irland ein Pilotprojekt für bedingungsloses Grundeinkommen für Kunst- und Kulturschaffende.
  • Seit Oktober legt die EU erste „grüne Anleihen“ (Green Bonds) für ein ökologisches Investment auf.
  • Frankreich plant, Plastikverpackungen für Obst und Gemüse abzuschaffen.
  • Die EU verschenkt 60.000 Interrail-Tickets an Jugendliche („Discover EU“).
  • Statt mit dem Flugzeug kann man jetzt auch mit dem Nachtzug von Wien nach Paris reisen.
  • In Deutschland hat der erste Supermarkt mit einer Fischzucht und einem Gewächshaus auf dem Dach eröffnet.
  • Ein Londoner Start-up hat eine essbare Verpackung aus Braunalgen (statt aus Plastik) entwickelt.
  • In Österreich wurde die erste vegetarische/vegane Berghütte mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet (Franz-Fischer-Hütte, Zederhaus).
  • Und vieles, vieles mehr!

Sie sehen, es gibt genug Positives, an das es in dieser Welt zu glauben lohnt. Was aber sind Ihre „Good News“, Ihre Motivationsanker, mit denen Sie im Alltag gegen auftauchendes Unbehagen punkten können? Bitte geben Sie mir einen Tipp!

 

Salzburg, 10|2021 – Gerd

Hinweise

Jammerfasten = Übung, auf Jammern, Nörgeln oder Quengeln zu verzichten und durch Akzeptanz des Unveränderbaren Kraft in die positive Ausgestaltung des Lebens umzuleiten.

Whistleblower*innen = Personen, die kriminelle, unlautere Handlungen aus ihrem Wirkungsbereich öffentlich machen („verpfeifen“)

Julian Assange (Wikileaks) und Edward Snowden (NSA-Aufdecker) sind namhafte Whistleblower, die durch ihre Veröffentlichungen Einblicke in die kriminellen und korrupten Machenschaften von Regierungen und Geheimdiensten möglich machten.

Link-Tipps

Peter Beer, Gründer der Achtsamkeitsakademie – 16 Tage, 16 Videos: https://jammerfasten.de/ »

Mehr zum Jammerfasten: https://pan-praxis.de/jammerfasten-wie-es-funktioniert-und-was-es-bringt/  »

Good News 4 You: https://goodnews-for-you.de/jammerfasten-wie-man-achtsamer-und-gluecklicher-lebt/ »

Nur gute Nachrichten: https://goodnews.eu/ »

Positiver Journalismus: https://goodnews-magazin.de/ »

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