Unbehagen.at

KOMMENTAR | Content-ID: 148|01 | Autor: Gerd | Stand: 23.5.2024
(hc) human created | von Menschen erdacht!

5 Jahre unbehagen.at

Die Welt sehen, wie sie ist!

Jetzt sind tatsächlich fünf Jahre ins Land gezogen, seit ich begonnen habe, gegen eine Welt anzuschreiben, die zunehmend aus dem Ruder zu laufen scheint. Eigentlich sollte mein Blog unbehagen.at nur eine Testumgebung für mein mittlerweile realisiertes Buchprojekt werden. Gemeint ist die Titelserie „Business Novelle“, die sich neuen Blickwinkeln auf eine mögliche und durchaus realisierbare Zukunft in verschiedenen Lebens- und Wirtschaftsbereichen widmet. Der Blog sollte dabei helfen, mich schriftstellerisch und journalistisch weiterzuentwickeln. Zudem sollte unbehagen.at dazu dienen, dem massiven Weltschmerz, der sich im Zuge meiner Recherchearbeit zu knackigen Zukunftsthemen regelmäßig einstellt, ein Ventil zu geben. Ich wollte aber auch jenen, die meinen Blog lesen, eine andere Sicht der Dinge mitgeben als jene, die im Mainstream meist nur verstümmelt und verzerrt zu uns dringt.

Einige meiner Ziele habe ich mit unbehagen.at ganz gut erreicht. Ich habe eine gewisse Routine beim Schreiben entwickelt. Ich bringe regelmäßig neue Erkenntnisse aus meiner Recherchearbeit unter die Leute. Und ich nutze dieses Format dazu, auch einmal andere Gedanken zu entwickeln, als sie in den Medien und Polit-Newslettern landauf und landab getrommelt werden. Immerhin konsumiere ich als Autor und Unternehmensberater – beides mit einem scharfen Fokus auf Zukunftshemen – täglich rund 20 Online-Ausgaben internationaler und österreichischer Tageszeitungen. Dazu kommen ungezählte abonnierte Newsletter und aktive Recherchen in sozialen Medien, über Info-Portale und neuerdings auch mithilfe künstlicher Intelligenz. Zudem stehe ich (via SOKO Zukunft) auch im Austausch mit einer wachsenden Anzahl an gescheiten Menschen. Dabei entsteht ein ganz gutes Gespür dafür, was gerade im Busch ist. Welche (teils diametral auseinanderliegenden) Deutungen einzelner Sachverhalte im Umlauf sind. Und wie mit der zunehmenden Komplexität unserer Welt umgegangen wird. Das hilft, ein eigenes „Big Picture“ unserer Welt zu entwickeln. Und auf das kommt es letztendlich an. Nicht darauf, unreflektiert jene Narrative nachzubeten, die irgendwer von irgendwo in den Ring geworfen hat.

Was sich jedoch nicht verändert hat, während der letzten fünf Jahre, ist die Welt selbst, über die ich berichte. Es sind auch heute noch viele der Themen die gleichen, die sich zunehmend verstärken und das Gleichgewicht in der Gesellschaft empfindlich stören. Nicht, dass ich ernsthaft geglaubt habe, die Welt verbessern zu können. Wohl aber wollte ich Menschen dazu animieren, sich über die Welt als Ganzes Gedanken zu machen und sich mit mir darüber auszutauschen. Sich eigene Zugänge zu Themen wie dem Klimawandel, Globalisierung, Wirtschaft, Mobilität, Politik & Co zu bauen. Bei einigen Leser*innen ist mir das geglückt. Übrigens, nein, diese Menschen teilen nicht zwingend meine Ansichten. Sie haben sie nur in ihre Überlegungen mit einbezogen und damit ihrer eigenen Meinung ein breiteres Fundament gegeben. Viele Leute, die ich erreicht habe, nehmen mir es jedoch krumm, dass ich nicht ihrer Meinung bin. Okay, das darf so sein. Denen wünsche ich noch viel Spaß in ihrer Echo-Blase. Aber: Nein, sie haben ebenso wenig wie ich die alleinige Deutungshoheit des Weltgeschehens. Und deshalb bleiben die Kämpfe, die diese Personen so verbissen und sendungsbewusst führen, allein ihre und werden nicht zu meinen.

Irgendwie ist mit den Entwicklungen der letzten Monate auf dieser Welt etwas Luft aus dem Projekt Unbehagen entfleucht. Vor allem deshalb, weil mir wieder bewusst wurde, dass ich damit die Welt nicht ändern werde. Zudem hatte ich in den letzten Wochen oft das Gefühl, ich hätte ohnehin schon zu allen Themen einen Beitrag verfasst und damit Input geliefert. Was also sollte ich jetzt noch schreiben, wo fehlt es noch an fundierter Meinung und neuen Blickwinkeln? Jetzt, am Ende der obligaten Frühjahrespause bei unbehagen.at kenne ich die Antwort: Ich schreibe einfach weiter über all das, was mir (noch immer) Unbehagen bereitet. Das Klima, politische Integrität, die Spaltung der Gesellschaft, die Re-Globalisierung der Welt, Migration, Innovation oder die Überwindung der aktuellen Krisen bieten genügend Fleisch (Tofu), um sich darin festzubeißen. Es gibt zu all diesen Themen neue Entwicklungen und Perspektiven, die sich regelrecht aufdrängen, in unbehagen.at redaktionell aufbereitet zu werden. Nur kantiger möchte ich wieder werden bei meinen künftigen Kommentaren – direkter, fordernder, bissiger und unbequemer. Dieses Vorhaben ist in den letzten fünf Jahren etwas zu kurz gekommen. Das soll sich ändern! Also: Stellen wir uns wieder den Krisen dieser Welt, fühlen wir die kreative Macht des Unbehagens und ran an die Tasten (ich) bzw. den daraus entstehenden Lese- und Nachdenkstoff (Sie).

Happy Birthday unbehagen.at!

 

Salzburg, 5|2024 – Gerd

Hinweise

Für die kommenden Wochen und Monate stehen unter anderem folgende Rechercheprojekte auf dem Programm:

  • Politische Trauerspiele (EU-Wahlen, Radikalisierung in der Politik und der Bürger*innen, politischer Fachkräftemangel)
  • S-Link Workbook (Plausibilitätscheck und Alternativen-Börse)
  • Globale Konflikte (Wer stoppt die Lose-Lose-Spirale?)
Linktipps

Zum Buchprojekt: https://www.business-novelle.eu/shop »

SOKO-Zukunft: https://www.soko-zukunft.eu »

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