KOMMENTAR | Content-ID: 175|01 | Autor: Gerd | Stand: 22.5.2025
(hc) human created | von Menschen erdacht!
2025 ist das Jahr des Perspektivenwechsels. Es gibt zu jedem Thema mehrere Sichtweisen, die es wert sind, vor den Vorhang geholt zu werden. Dieser Blog widmet sich daher ein Jahr lang der Herausforderung, sinnvolle und faktenbasierte Alternativen zum politischen Mainstream aufzuspüren, die helfen könnten, wachsendes Unbehagen wirksam einzuhegen.
Dürrewarnung
Hitzesommer im Anmarsch
Es scheint tatsächlich angerichtet: Heuer werden wir in Europa, aber auch anderswo, während der Sommermonate schwitzen wie nie zuvor. Sofern wir überhaupt genügend Flüssiges im Körper haben, zum Schwitzen meine ich. Denn das ist weit weniger wahrscheinlich als eine nie dagewesene Dürreperiode mit all ihren ungastlichen Begleiterscheinungen hierzulande. Diesbezüglich sind sich übrigens alle Medien – egal ob mit oder ohne Qualitätssiegel – einig. Dieser Sommer wird eine Reihe von Extremen spielen, wie sie selbst die pessimistischsten Klima-Prophet*innen für heuer noch nicht im Visier hatten.
Wobei das Klima nur das liefert, was die Menschheit schon vor einigen Jahren bestellt hatte: nämlich Dürre, Tod und Schuldzuweisungen. Dabei können die mächtigen Leugner*innen des Klimawandels von heute gar nichts dafür. Das, was uns diesen Sommer streifen wird, stammt aus der Zeit, in der jene, die in der Lage waren eins und eins zusammenzuzählen, einen ersten Schub Klimawahrheit präsentiert bekamen. Für alle anderen: Mit dem Kyoto-Protokoll hatten wir es schon seit 1997 in der Hand, das, was uns die kommenden Monate heimsuchen wird, nur halb so dramatisch ausfallen zu lassen, als es werden wird. Und dass es arg werden wird, da bin ich mir ob der Einigkeit in Expert*innen-Kreisen sehr sicher. Und auch darüber, dass es kein Warnschuss für die Menschheit sein kann, doch endlich mehr aufs Klima zu schauen. Es ist eine brandheiße Zwischenrechnung in einem auf lange Sicht unumkehrbaren Prozess!
Angesichts dessen, was wir seit Kyoto in die Luft geblasen haben, kommt jegliche Reue für die nächsten Dekaden zu spät. Im Gegenteil: Verdoppeln Sie ruhig die für heuer erwarteten Folgen von Hitze, Dürren, Bränden und infolgedessen von Orkanen und Überschwemmungen, die Sie live an die Haustüre und via Fernsehen bis ins Wohnzimmer geliefert bekommen. Dann bekommen Sie ein Gespür für die eigene Zukunft. Ja, die Zeit, in der die anderen die Suppe auslöffeln, die wir uns, also auch Sie sich, eingebrockt haben, neigt sich dem Ende zu. Wir werden persönlich schwitzen, hecheln, schwächeln, Schutz suchen, flüchten, aufräumen, trauern und zahlen, zahlen und noch einmal zahlen. Und dabei wird der Umstand, im lulu-warmen Pool planschen zu müssen, das geringste aller Dramen sein. Letztendlich werden wir, also Sie, ich und gleich mehrere Bekannte und Verwandte, die (eigene) Lebenserwartung nicht erfüllen können. Aber damit haben wir uns ja bereits arrangiert – denn wir, Sie und ich, wir können eins und eins zusammenzählen.
Die gute Nachricht für meine Generation (ich bin Boomer, Anm.) ist, dass wir die schlimmsten Folgen unserer aktuellen Klima-Ignoranz nicht mehr erleben werden. Denn angesichts dessen, was wir heute noch an Treibhausgasen in die offensichtliche Katastrophe „investieren“, wird sich der kommende Sommer gegen jene in 20-30 Jahren als „Lercherlschas“ ausnehmen. Die schlechte ist, sogar für uns werden die verbleibenden Sommer zum brutzelnden Fegefeuer. Oder, um bei biblischen Vergleichen zu bleiben: „Hinter uns die Sintflut“ ist Geschichte. Im Gegenteil: So wie’s aussieht, liegen ziemlich mächtige Stürme und Fluten noch vor uns. Tut mir leid, bessere Aussichten kann ich Ihnen nicht präsentieren. Außer vielleicht den Tipp, die Perspektive auf den Rest Ihres Lebens in Hitze und Ungemach zu wechseln. Schalten Sie mehrere Gänge herunter. Achten Sie auf sich und Ihre Lieben. Verabschieden Sie sich vom Gedanken, die Verteilungskämpfe im Rahmen der Klimafolgeanpassung gewinnen zu können. Sorgen Sie lieber dafür, dass die Lebensrealitäten Ihrer Kinder und Enkel im Rahmen des Erträglichen bleiben. Und trainieren Sie diesen Hitzesommer schon den Ernstfall.
Viel Glück dabei, Ihr
Gerd Sendlhofer
Hinweise
Kyoto-Protokoll (1997) = erstes weltweit akkordiertes Regelwerk zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen.
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