S-Link EXTRA | M | Meta Views – der Blick aufs Ganze

Autor: Gerd Sendlhofer | S-Link Beitrag PLA | 07.11.2024
Dieser Blog-Beitrag spiegelt ausschließlich die Meinung des Autors wider. Für Ihren Informationsstand und persönliche Sicht der Dinge sind und bleiben Sie selbst verantwortlich.

Plan B 400

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Plan B | „Salzburger Mobilitätslösung“ 2.0

Projektauftrag: Löse das Stauproblem!
Szenario: Der Straßenverkehr kommt unter Tag

Nur für Personen, die mit der aktuellen Auseinandersetzung um den geplanten Bau der Salzburger Regionalstadtbahn „S-Link“ vertraut sind!

Warum lagen in der bisherigen Diskussion um die „Salzburger Mobilitätslösung“ (Plan C) keine alternativen Konzepte zum Bau des S-Link-Tunnels auf dem Tisch? Ganz ehrlich, das wissen wohl nur jene, die ein ganz besonderes Faible für Eisenbahnen und eine ewige Skepsis gegenüber Individualverkehr haben. Dass wir aktuell auch auf dem Sprung zur Individualisierung des öffentlichen Verkehrs sind, ist da (noch) außen vor. Damit aber steckt die Verkehrsplanung aktuell in einer extrem herausfordernden Phase. Einerseits müssen akute Probleme, wie beispielsweise Stau, rasch und mit heute verfügbaren Mitteln in den Griff bekommen werden. Andererseits gilt es, den bevorstehenden Technologiewandel einzuleiten.

Für die nächsten Jahre geht es in Salzburg darum, ein Gesamtprojekt aufzusetzen, mit dem sowohl rasch in die Umsetzung einzelner Teilprojekte gegangen wird als auch langfristige Entwicklungsstränge konsequent bedient werden können. Dazu heißt es, vom konservativen linearen Projekt-Denken des S-Link zu einem vernetzten Multiprojektmanagement zu wechseln. Dabei wird ein zentrales Ziel-Szenario über mehrere separate, eng aufeinander abgestimmte Teil-Projekte mit unterschiedlicher Laufzeit verfolgt. So, als hätten Sie immer mehrere, jedoch nicht immer die gleichen Bälle zur selben Zeit in der Luft.

Plan B setzt in diesem Kontext auf die „Salzburger Mobilitätslösung“ und stellt sich der Herausforderung, u. a. die Idee des S-Link ohne Schienen weiterzudenken.

Betrachten Sie bitte nachfolgende Konzeptbausteine als eine Art „visionsorientiertes Lastenheft“ für künftige Projektteams. Aber auch als Drehbuch für innere Filme, die in Ihrem Kopf ablaufen könnten. Da für diese initiale Visionsarbeit kein großes Team und schon gar kein Geld zur Verfügung standen, baue ich auf Ihre Kreativität und Vorstellungskraft und erzähle Ihnen einfach, wie ein mobiles Salzburg der Zukunft auch ohne den S-Link aussehen könnte.

Zusammenfassung

Eines der drängendsten Verkehrsprobleme der Jetztzeit ist der Stau in und rund um die Stadt, in dem Salzburg teilweise versinkt. Es ist daher geboten, rasche Lösungen zu finden, die zudem über längere Zeit Bestand haben. Auch wenn wir jetzt davon ausgehen können, dass der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) am Modal Split zurückgehen wird, wird auch 2040 die absolute Zahl der Autos im Straßenverkehr weiter hoch sein. Wir werden zudem nicht darum herumkommen, den Autoverkehr und den straßengebundenen Güterverkehr in einem künftigen Gesamtverkehrsnetz mitzudenken.

Nachdem (zumindest aus meiner Sicht) eine Verkehrsberuhigung der Salzburger Innenstadt und anderer städtischer Zentren gesetzt ist, braucht es begleitend dazu ein ganzes Set an Maßnahmen, um den verbleibenden Individual- und Güterverkehr in Fluss zu halten. Damit kommen zu bereits akkordierten auch alternative Denkansätze ins Spiel. Plan B stellt dabei folgende Themenfelder ins Zentrum der Mobilitätsplanung:

  • Trennen des Binnen-, Quell- und Zielverkehrs vom Transitverkehr auf der Straße.
  • Ausbauen, optimieren und flexibilisieren des oberirdischen ÖPNV.
  • Vorfahrt für den Rad- und Fuß-Verkehr.
  • Vorbereiten des gesamten Verkehrsnetzes auf den Einsatz neuer Technologien.
  • Park & Ride weiterdenken.
  • Der Politik eine aktivere Rolle bei der Ausgestaltung mobilitätsrelevanter Rahmenbedingungen schmackhaft machen.
Was steckt dahinter?

Der Plan B in Stichworten. Bitte wundern Sie sich nicht, wenn Sie Teile des Plan C und der aktuellen Verkehrsplanung auch in dieser Aufstellung finden.

  • Aus- und Umbau des Salzburger Stadtbus-Netzes (siehe Nahverkehrsplan).
  • Ergänzen des innerstädtischen Busnetzes um Verbindungen für den Binnen-Transit.
  • Ergänzen des regionalen Busnetzes um Schnellbusse (geplant).
  • Einrichten von regelmäßigen Bedarfsverbindungen zu Stoßzeiten (läuft).
  • Verdichten der Bus-Takte oder bedarfsorientiertes Aufstocken der Kapazitäten (nachdem der Binnen-Transit umgelenkt wurde).
  • Schaffen neuer und Ausbau bestehender Rad-Routen abseits der Hauptverbindungen im Straßenverkehr (läuft).
  • Schaffen verkehrsberuhigter Zonen und Stadtteile (läuft an).
  • Ausbauen der Transit-Hauptachsen für den Straßenverkehr innerhalb des Stadtgebietes.
  • Trennen des Transitverkehrs auf der Straße vom Binnen-, Quell- und Zielverkehr – auch durch unterirdische Trassenführungen (ersetzt S-Link als Eisenbahn).
  • Umsetzen von zweistöckigen Kreuzungen an Verkehrsknotenpunkten (zum Beispiel Anif).
  • Beruhigen des Verkehrs an der Oberfläche – zum Beispiel durch Trennung des Auto- vom Öffi-Verkehr zwischen der Karolinen- und der Staatsbrücke auf der rechten bzw. linken Salzachseite (siehe Mobilitätslösung).
  • Beruhigen des Verkehrs in der Innenstadt links der Salzach durch geeignete „Push-Maßnahmen“ (siehe Mobilitätslösung).
  • Aufwerten von Park & Ride-Angeboten für Tagesgäste und/oder Pendler*innen (läuft an).
  • Starten der Aufrüstung ausgewählter Verkehrsachsen auf die Anforderungen zukünftiger Technologien.
  • Sensibilisieren aller Ressorts in der Stadt- bzw. Landespolitik, bei ihren Planungen mobilitätsrelevante Akzente zu setzen bzw. darauf zu reagieren.
  • Vertreten des Salzburger Plan B gegenüber der neuen Bundesregierung.

Alle Teilprojekte der „Salzburger Mobilitätslösung“, die im Plan B nicht genannt werden, sind „Nice to have“ und daher am Ende der (fiktiven) Prioritätenliste zu finden.

Vertiefende Details dazu finden Sie in den anschließenden Themenblocks und weiteren Beiträgen auf unbehagen.at.

 

Der Start ins Projekt

Um nicht ins gleiche „Viele-Köch*innen“-Dilemma zu geraten, in das die „Salzburger Mobilitätslösung“ kurz vor der Abstimmung gestolpert ist, sollten schon vor bzw. mit der Einrichtung des Plan-B-Portfolios klare entscheidungs- und aufgabenorientierte Strukturen geschaffen werden.

To-do-Liste | „As soon as possible“
  • Einrichten eines Mobilitätsausschusses auf Ebene des Landes Salzburg inklusive der Stadt Salzburg und dem Gemeindebund mit Sitz und Stimme. Dazu ein Bürger*innen-Beirat mit Sitz und Fragerecht.
  • Einrichten eines Portfolio-Managements zur Koordination aller Mobilitätsprojekte in Stadt und Land Salzburg. Gemeint sind tatsächlich ALLE Projekte, um inhaltliche Überschneidungen zu vermeiden und Synergien zu fördern.
  • Welches Unternehmen (im Besitz des Landes?) das Portfolio-Management übernimmt, ist noch zu verhandeln.
  • Dem Portfolio-Management obliegt das Monitoring aller Einzelprojekte, die Koordination der Projektzeiträume und die Mittelzuteilung.
  • Es berichtet an die politischen Gremien und sorgt dort für Entscheidungen.
  • Jedes Teilprojekt erhält eine Projektleitung für die Koordination des Teams, das Controlling und die Vertretung des Projektes gegenüber dem Portfolio-Management.
  • TIPP: Trauen Sie sich drüber, Projektleitungen nicht in die Hände von Themenprofis, sondern in jene von Projektprofis zu geben. Das Inhaltliche schafft Ihr Team auch so!
  • Einrichten einer Ombudsstelle für Verkehrsangelegenheiten.
  • Lobbyieren seitens des Landes zum künftigen Regierungsprogramm des Bundes in Hinblick auf Förderstrukturen und Innovationsbudgets.
  • Neuverhandeln der Rahmenvereinbarung mit dem Bund auf Basis „kein Bau einer Eisenbahn durch die Innenstadt“.

Zudem gilt es zu berücksichtigen:

  • Die Umrüstung der Lokalbahn auf die 750 Volt-Bahnstrom-Technik sollte noch vor Ende der Sanierungsarbeiten der Lokalbahnstrecke erfolgen.
  • Damit wären keine Tramtrains mit 1.000 Volt-Technik mehr notwendig, was die Ablöse der alten Garnituren beschleunigt. Das ist für ergänzende Projekte wichtig, die aus der „Salzburger Mobilitätslösung“ vorgezogen werden könnten.
  • Für dieses Projekt wären schnellstmöglich Bundesförderungen zu beantragen.
  • Das Team der Regionalstadtbahngesellschaft müsste teils neu den oben beschriebenen Projektaufgaben zugeteilt werden.
  • Damit stünde auch einer Grobplanung der Ischlerbahn nichts mehr im Wege.
  • Bereits begonnene Arbeiten am oberirdischen Öffi-Netz werden fortgesetzt.
  • Die Verkehrsberuhigung der Innenstadt inklusive des Baus des „S-Link ohne Schienen“ hat Priorität.

 

Finanzierungsfragen

Für die Finanzierung des Plan B sind tatsächlich andere Voraussetzungen zu schaffen, als sie für das S-Link-Projekt gegolten haben. Einerseits sind neue Bundesförderungen zu verhandeln, die, statt aus dem Regionalbahn-Topf zu kommen, aus alternativen Quellen zur Finanzierung von Mobilitätsprojekten gespeist werden müssen. Andererseits ist zu befürchten, dass das Land Salzburg trotz des unmissverständlichen Signals, sehr viel Geld (mind. 1,5 Mrd. Euro!) für die Lösung der Salzburger Verkehrsmisere bereitstellen zu können, bei Absage des S-Link aus einem alternativen Gesamtverkehrsprojekt aussteigen wird.

Wieviel Geld braucht es und wo könnte es herkommen?

Grundsätzlich ist der Plan B günstiger umzusetzen als die „Salzburger Mobilitätslösung“ – auch ohne die S-Link-Teile der Bundeszuschüsse.. Er bietet zudem mehr Schnittstellen, andere Fördertöpfe des Bundes anzuzapfen – eventuell auch Töpfe, die durch die neue Bundesregierung erst ins Leben gerufen werden. Und über die Projektstruktur ist der Mitteleinsatz besser an der konjunkturellen Situation und anderen Finanzierungsbedarfen auszurichten.

  • Geht man davon aus, dass für den Vollausbau einer unterirdischen Straßenverbindung durch die Innenstadt („vertikale Umfahrung“) weniger Kilometer insgesamt bzw. unter Tage und keine Haltestellen einzuplanen sind, sollten für dieses Teilprojekt maximal (grob geschätzte) 20 – 25 % des S-Link-Budgets veranschlagt werden müssen.
  • Es ist davon auszugehen, dass die Sanierung der Lokalbahn inklusive der Neugestaltung der Haltestelle am Hauptbahnhof und der Bau der Messebahn weiter mit 50 % gefördert werden.
  • Hier bietet sich an, auch die Umrüstung der Lokalbahn auf die 750 Volt-Bahnstrom-Technologie als Nachschlag zur Lokalbahnsanierung in die Rahmenvereinbarung zu reklamieren.
  • Unklar ist, wieweit vom Bund Förderungen für die „vertikale Umfahrung“ der City nachverhandelt werden können.
  • Ebenso ist offen, ob es künftig Bundeszuschüsse aus anderen Töpfen, beispielsweise für innovative Verkehrsprojekte (Stichwort: neue Mobilitätstechnologien), geben wird.
  • Hier vertraue ich auf die Landespolitik mit ihrem guten Draht nach Wien (Stichwort: neues Regierungsprogramm).
  • Die Finanzierung der langfristigen Adaptierung des Busnetzes sollte aus den laufenden Budgets oder Rücklagen von Stadt und Land finanzierbar sein.
  • Ebenso der Ausbau des Radwege-Netzes, die Einrichtung verkehrsberuhigter Zonen, die Einführung von Schnellbus-Verbindungen etc.
  • Für Teilprojekte für den Ausbau der Transit-Hauptachsen nach bzw. in Salzburg sind Finanzierungsvereinbarungen mit dem Bund bzw. zwischen Stadt und Land Salzburg zu schließen (Stichwort höherrangiges Straßennetz).
  • Ebenso für Projekte, die die Salzburger Mobilitätsinfrastruktur fit für den Einsatz neuer Technologien werden lassen.
  • (Weitere) Pilotprojekte zur bedarfsorientierten Ausrichtung von Park & Ride-Anlagen sind separat zu verhandeln bzw. zu dotieren.

Sie sehen, auch im Plan B bleibt (wie im Plan C) alles beherrsch- und verhandelbar.

 

Warum auch in den Straßenverkehr investieren?

Weil nichts anderes übrigbleibt! Gleich vorweggenommen: Jene Befürchtungen, ein Ausbau des Straßennetzes würde per se zu mehr Verkehr und damit zu höheren Belastungen führen, sind ernst zu nehmen! Ohne strenge Begleitmaßnahmen, strategisches Trassenmanagement, multi-modale Nutzungskonzepte und enge Vernetzung mit anderen Verkehrsoptionen würde der gewünschte Effekt des fließenden Verkehrs rasch ins Gegenteil verkehrt.

Und doch wird der Straßenverkehr auch in Zukunft angemessen Platz brauchen.

Was also liegt näher, als jenen Straßenverkehr, der sich nicht verbieten oder vergrämen lässt, von der Oberfläche in den Untergrund zu verlagern?

Eigentlich nichts, außer dass es ohne ein klares Konzept nicht funktionieren würde.

Wo liegen die Prämissen für urbanen Straßenbau der Zukunft?

Auch in urbanen Zentren wird die Straße weiter eine bedeutende Rolle spielen. Vor allem deshalb, weil sie das einzige hybride Trassenformat ist, das mit größeren Verkehrsmitteln multi-modal bespielt werden kann. Konkret heißt das, dass es für weite Teile des Personen-, Öffi- und Güterverkehrs nur die Straße gibt, um mobil zu bleiben.

Zwar rechnet man in den kommenden Jahren mit einem starken Anstieg der anteiligen Öffi-Nutzung in urbanen Räumen. Es muss aber auch weiterhin eine hohe Zahl an PKWs und LKWs auf städtischen Routen gemanagt werden. Bei zunehmender Individualisierung des ÖPNV-Angebots wird die Zahl der Nutzer*innen der Straßeninfrastruktur sogar weiter steigen, jedoch leichter zu koordinieren sein. Damit wären auch beim Bau des S-Link über kurz oder lang Investitionen in die Straßen-Infrastruktur notwendig geworden.

Wo liegen nun die Gestaltungsmöglichkeiten, durch den Ausbau der Straßen-Infrastruktur mehr Nutzen als Schaden zu generieren?

  • Nicht alle dürfen zu jeder Zeit alle Straßen nutzen (siehe Innenstadtsperre, Berechtigungssysteme, City-Maut für Tourist*innen, Trennung von Binnen- und Transitverkehr, überfüllte Parkplätze, …).
  • Es wird nur der Transitverkehr „tiefer gelegt“. Der Quell- und Zielverkehr bleibt an der Oberfläche.
  • Die Oberfläche wird (außerhalb der Hauptrouten) beruhigt.
  • Das Angebot an alternativen Verkehrsmitteln wird ausgebaut.
  • Auf den Hauptverkehrsrouten gilt Vorfahrt für den öffentlichen Verkehr. Für ihn bzw. autonome Fahrsysteme werden eigene Spuren (Fast-Lanes) technologisch aufgerüstet.
  • Im gesamten Stadtgebiet werden stauvermeidende Leitsysteme installiert (siehe Plan C).
  • Es gibt eine integrierte Logistik zur Versorgung verkehrsberuhigter Zonen mit Gütern und Leistungen.

Damit sollte es möglich sein, den Transitverkehr rasch und zu überschaubaren Kosten zu kanalisieren und in Fluss zu halten. Im Gegenzug müsste Platz an der Oberfläche für den öffentlichen Zielverkehr und die Menschen der Stadt frei werden.

 

„Vertikale Umfahrungen“ (Varianten)

Das Trennen des Transit- vom Binnenverkehr funktioniert auch in der Ebene so wie im Gebirg‘. Es werden Umfahrungstunnels gebaut, in denen alle, die am Ort vorbeimüssen, vorbeigeleitet werden. Das wiederum funktioniert horizontal, aber auch vertikal in Form von Unterführungen. Im Plan B eines Salzburger Gesamtverkehrskonzeptes könnte dieses Format des „Untendurch“ eine sehr effektive Rolle spielen.

Folgende Beispiel sind übrigens nicht neu, sondern liegen ähnlich lang in den Schubladen der Politik, wie es der S-Link getan hat.

Beispiel 1: Der lokale "Flow“

Stellen Sie sich bitte die Kreuzung in Anif vor, in der die Alpenstraße (5-spurig) von der Verbindung zwischen Anif und Niederalm sowie zwei Zebrastreifen gequert wird. Aktuell wird dieser Bereich durch eine Ampel geregelt, die zu Stoßzeiten auf beiden Achsen zwangsläufig nennenswerten Stau provoziert. Wie glauben Sie, würde es sich anfühlen, wenn die vier Geradeaus-Spuren der Alpenstraße unter der Kreuzung hindurch geleitet werden (vertikale Unterführung). An der Oberfläche münden die verbleibenden Spuren der Alpenstraße und die der Querverbindung in einen Kreisverkehr. Aktuell ist der Untergrund für den S-Link reserviert, womit der Stau an der Oberfläche wohl erhalten bleiben wird.

 

Beispiel 2: Der „S-Link ohne Schienen“

Prämisse: Die Eisenbahn wird nicht gebaut.

Annahme: Es kommt zur Trennung des öffentlichen und des Auto-Verkehrs zwischen der Karolinen- und der Staatsbrücke, wie es in der „Salzburger Mobilitätslösung“ vorgeschlagen wird. Dann würde der gesamte Auto- als Gegenverkehr durch die Imbergstraße geführt werden.

Wie würde es sich für Sie anfühlen, wenn dabei der Binnenverkehr oberirdisch und der Transitverkehr durch eine Etappe der ursprünglichen S-Link-Trasse daran vorbei geführt wird? Und zwar ohne Ausfahrt zwischen der Schwarz- und der Alpenstraße bzw. dem Volksgarten. Nachdem der Bau der Eisenbahnlinie ohnehin abgesagt wäre, könnte dieser Trassenabschnitt direkt aus der Planung der Projektgesellschaft übernommen werden. Sie haben richtig gelesen – es wäre dann trotzdem ein Tunnel unter der Salzach notwendig, um beide Hauptverkehrsachsen zu verbinden. Jedoch nur eine abgespeckte Variante von Plan C. Trotzdem könnte neben dem Nadelöhr an der Staatsbrücke zusätzlich der Rudolfsplatz entlastet und der Transitverkehr durch Salzburg beschleunigt werden.

Der oberirdische und der unterirdische Straßen-Binnenverkehr ließen sich zudem durch ein Berechtigungssystem regulieren, das, davon können Sie ausgehen, bis zur Fertigstellung des „S-Link ohne Schienen“ über eine App geregelt werden kann. Einen Schritt weitergedacht würde diese App von Studierenden einer Salzburger Uni programmiert werden. Aber das ist eine andere Geschichte.

 

Wie das Bus-Netz aufwerten?

Wie bereits erwähnt, sind all jene Teile des Salzburger Nahverkehrskonzeptes, die aktuell schon in Umsetzung sind, auch Bestandteil von Plan B einer Salzburger Verkehrslösung. Allein dieses Maßnahmenpaket ist sehr umfangreich und essenziell für die Ausrichtung des Öffi-Netzes auf die Anforderungen der Zukunft.

Dazu bietet es sich an, auch neue Formate eines bedarfsorientierten Öffi-Systems mitzudenken und dann einzutakten, sobald die passenden Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Im Mittelpunkt befinden sich dabei das Öffi-Management zur Rushhour, Transit-Lösungen im städtischen und stadtnahen Bus-Verkehr und mehr zielgruppenspezifische Angebote.

Was fehlt noch beim Stadt-/Regionalbus?

Dabei steht nicht nur ein besseres Management der Fahrgastströme im Busverkehr während der Stoßzeiten zur Diskussion. Auch die Steigerung der Auslastung und damit die Wirtschaftlichkeit einzelner Verkehrsmittel ist in diesem Zusammenhang ein berechtigtes Anliegen.

  • Einführen mehrerer Schnellbus-Fahrten zwischen Salzburg und Hallein (bereits diskutiert) und anderen Zielen. Jedoch nur zu Stoßzeiten, um eine Überlastung der S-Bahn und anderer Bus-Linien auszugleichen. Diese Linie wird direkt als Transit mit nur wenigen Zwischenstopps geführt.
  • Einführung einer Schüler*innen-Circle-Line (hop on – hop off), welche die Salzburger Randbezirke mit den größten Schulen verbindet. Dabei kommen mehrere kleinere Bus-Einheiten zum Einsatz, die zwischen 7:15 und 8:00 kreisen. Stellen Sie sich dabei bitte vor, wie gleich mehrere Circles bespielt und Teile der Strecke im Konvoi absolviert werden.
  • Diese Circle-Line steht exemplarisch für weitere Zielgruppenformate, die temporär bespielt werden müssen (Märkte, Gesundheitsversorgung, Schlechtwetter-Angebote, Unis u.v.m.), und können auch auf das Umland ausgedehnt werden (FH Kuchl, FH Puch, Berchtesgaden/Bad Reichenhall, …)
  • Für alle Haupt-Buslinien werden während der Stoßzeiten auch „T-Linien“ eingetaktet. „T“ steht in diesem Zusammenhang für „Transit“. Das sind Buslinien, die bis nahe an die Innenstadt über das originale Stationsnetz geführt werden, hindurch jedoch ohne Halt direkt bis an den Hauptbahnhof oder andere dezentrale Umsteige-Knoten.
  • Die dabei verwendeten Busse können tagsüber für andere Zwecke eingeplant werden. Zum Beispiel als Flughafenshuttle nach München, als P&R-Verstärkung, als Event- und Messebusse, Ausflugsshuttles, …
  • Und das für die Bevölkerung zum Preis eines ÖPNV-Tickets und/oder vom Land subventioniert, …

 

Gimmicks für die Stadt-/Ortsentwicklung

Ich vertraue der Salzburger Stadt- und Stadtteilentwicklung bzw. den Salzburger Gemeinden, dass sie längst und auch weiterhin innovative Mobilitätskonzepte besitzen und auch abarbeiten. Insbesondere im Bereich der örtlichen Mobilität und zukünftig mobilitätsrelevanter Rahmenbedingungen wird bereits groß gedacht und Hervorragendes geleistet. Betrachten Sie die folgenden Punkte daher als unvollständige Aufzählung jener Themenfelder, die ich für die Sicherung lokaler Mobilitätsbedarfe für relevant halte. Und als Liste möglicher Denkanstöße, sollte noch zusätzlicher Input notwendig sein.

Mobilität auf kleinster Ebene

Nachfolgend finden Sie eine unkommentierte und unvollständige Liste an Projekt-Themen, die bei der zukunftsfitten Ausgestaltung lokaler Mobilitätsstrukturen helfen können. Bitte vervollständigen Sie diese Liste mit Ihren Ideen.

Achtung: Das meiste davon ist nicht neu und bitte vergessen Sie nicht, dass es manchmal zwar Öffis, aber nie keinen S-Link braucht, um Ihre Konzepte ins Laufen zu bringen.

  • No-Na: Ausbau der örtlichen Rad-Infrastruktur (Wege, Stellplätze, …).
  • Dabei gilt es ausreichend geschützte Rad-Abstellplätze zu bieten, die dem Zweck des eigentlichen Weges bzw. einzelner Etappen davon entgegenkommen. Sehen Sie hier auch (kontaktlose) Lademöglichkeiten vor. Zudem wird das Handling von Lastenrädern und die Möglichkeit des „Lang-Parkens“ zum Thema.
  • Studien und Tipps für den optimalen öffentlichen Rad-Abstellplatz gibt es reichlich.
  • Vergessen Sie bitte nicht, den Fuß- und Rad-Verkehr von der (Haupt-)Straße getrennt zu führen.
  • Aber auch nicht, den Fuß- vor dem schnellen Radverkehr zu schützen.
  • Wo machbar, setzen Sie sich für den Ausbau der Hauptverkehrsstraßen ein, wenn es dazu dient, die Nebenstraßen bzw. ganze Stadt- und Ortsteile zu verkehrsberuhigen.
  • Starten Sie mit Konzepten und der Infrastruktur für Mikro-ÖV. Und behalten Sie dabei immer autonome Varianten für Personen und Güter im Hinterkopf.
  • Sondieren Sie Möglichkeiten, auch in Ihrer Gemeinde Park & Ride zu etablieren bzw. zu forcieren. Tipp: Sie müssen dabei gar nicht an eine Bahnverbindung angeschlossen sein! Aber dazu komme ich in einem eigenen Park & Ride-Kapitel.
  • Werden Sie im Rahmen der Orts- oder Stadtteilbelebung kreativ und starten Sie einschlägige Projekte, für die Sie Fördergelder beantragen.
    Ziel ist es, überregionalen Verkehr gar nicht auszulösen. Dafür braucht es jedoch Ideen, wie beispielsweise Remote-Work-Formate mit Kinderbetreuung und After-Work-Angeboten etc. Diesbezüglich gibt es bereits sehr kreative Ideen in einzelnen Gemeinden in und außerhalb des Salzburger Landes.
  • Machen Sie physischen Verkehr überflüssig durch den Ausbau von Breitband und 6G.
  • Machen Sie physischen Verkehr überflüssig durch digitale Amtswege zu Ihren Service-Einrichtungen.
  • Optimieren Sie die Wege innerhalb Ihrer Gemeinde bzw. Ihres Stadtteils in Bezug auf Fußläufigkeit und agglomerative Effekte bei der Grundversorgung mit Gütern und Leistungen.
  • Stimmen Sie Ihre Mobilitätsinfrastruktur auf das steigende Alter Ihrer Bevölkerung ab. Das gilt auch für ein leicht erreichbares seniorengerechtes Freizeitangebot.
  • Investieren Sie in Kultur und ins Dorfleben.
  • Organisieren Sie Pedibusse für Schulkinder und ein Walking-Angebot für Senior*innen.
  • Fördern Sie private und öffentliche Sharing-Projekte.
  • Und unendlich viel mehr …

Was das alles mit der „Salzburger Mobilitätslösung“ zu tun hat? All das ist mobilitätsrelevant, braucht keinen Eisenbahn-Tunnel und Sie könnten jene Budgetmittel, die dieser binden würde, für Ihre Projekte einsetzen!

 

Park & Ride im Fokus

Das Auto nach einer Teilstrecke eines Weges stehen zu lassen und auf ein öffentliches Verkehrsmittel umzusteigen, ist verkehrspolitisch ein Gebot der Stunde. Dabei aber habe ich den Eindruck, dass des Öfteren hier Zielsetzungen durcheinandergebracht werden und damit einzelne P&R-Angebote nur bedingt Nutzen stiften. Klar ist, dass Park & Ride im Pendelverkehr andere Mehrwerte bieten muss als im touristischen Kontext. Dass aber organisiertes Park & Ride nicht zwingend ein öffentliches Verkehrsmittel braucht, um zu funktionieren, haben wenige auf dem Schirm.

Was braucht’s also, um attraktiver zu werden?

Das Auto nach einer Teilstrecke eines Weges stehen zu lassen und auf ein öffentliches Verkehrsmittel umzusteigen, ist verkehrspolitisch ein Gebot der Stunde. Dabei aber habe ich den Eindruck, dass des Öfteren hier Zielsetzungen durcheinandergebracht werden und damit einzelne P&R-Angebote nur bedingt Nutzen stiften. Klar ist, dass Park & Ride im Pendelverkehr andere Mehrwerte bieten muss als im touristischen Kontext. Dass aber organisiertes Park & Ride nicht zwingend ein öffentliches Verkehrsmittel braucht, um zu funktionieren, haben wenige auf dem Schirm.

Was braucht’s also, um attraktiver zu werden?

Park & Ride dient im Pendelverkehr eher dazu, zentrale öffentliche Verkehrsmittel für Personen aus verstreuten Wohngebieten attraktiv zu machen. Dazu braucht es Angebote mit Mehrwert:

  • Pendel-P&R hat am meisten Sinn, wenn es nahe der Wohnorte der Nutzer*innen angeboten wird.
  • Entweder kommt ein eigenes Auto, eine örtliche Fahrgemeinschaft oder ein Fahrrad ins Spiel, um zur Öffi-Station zu gelangen.
  • Oder Mikro-ÖV, der zentral die Zubringer-Dienste übernimmt (in Vorbereitung).
  • Eine Stellfläche, die mangels Boden (Achtung: Versiegelungsgefahr) auch in mehreren Stockwerken gedacht werden sollte.
  • Sofern möglich, ein nahes Öffi, das die Station in regelmäßigem Takt mit dem Zielort verbindet, und ein attraktives Angebot, von dort weiter zu kommen – und retour.
  • Ladestationen für die geparkten Autos (Mehrwert).
  • Paket-Abhol-Stationen (Mehrwert).
  • Anschluss an Car-Sharing-Angebote (Mehrwert).
  • Örtliche Nahversorgung mit lokalen Produkten wie beispielsweise ein Dorf-Laden, Automaten oder eine Abholstation für vorbestellte Einkäufe etc. (Mehrwert).
  • Eine Wartestation für Fahrgemeinschaften, die nicht gleichzeitig zum P&R-Platz zurückkehren. Am besten ausgestattet mit Sitzplätzen, Café & Snack-Versorgung, WLAN und anderen Einrichtungen, die geeignet sind, soziale Kontakte aufzubauen und auszuleben (Mehrwert).
  • Dazu braucht es eine (digitale) Weiterfahr-Börse, über die sich Fahrgemeinschaften organisieren und Mitfahrplätze gehandelt werden (Mehrwert).
    Digital sollte der P&R-Platz inklusive Rahmenleistungen und Börse via App erschlossen sein.
  • Sollten nur Fahrgemeinschaften (An- und Weiterfahrt) inklusive Börse angeboten werden, bietet sich auch eine Kooperation mit Einkaufszentren an. Dort werden ohnehin schon einige der genannten Mehrwerte geboten.
  • Dazu ließen sich Firmen abseits des Öffi-Netzes sicher dazu animieren, einen Personal-Shuttle-Service über derartige Knoten anzubieten.
  • Das alles kostet Geld, wäre es jedoch wert, über das Land Salzburg als mobilitätsrelevant gefördert zu werden.

Park & Ride für Tourist*innen sollte hingegen näher am Zielort sein und dient aktuell meist dazu, den innerstädtischen Verkehr zu entlasten bzw. Stau zu vermeiden. Hier sind die Ansprüche andere als beim berufsbedingten Pendeln:

  • Der Park-Raum muss gut erreichbar sein, einen sicheren, geschützten Eindruck machen, klar als Teil der Mobilitätsversorgung erkennbar und nicht zu teuer sein.
  • Er muss möglichst vorab via App buchbar sein – am besten inklusive Öffi-Ticket, Restaurant-Reservierung oder Sightseeing.
  • Es braucht zudem E-Lademöglichkeiten und kleine Auto-Features wie fließendes Wasser oder einen Automaten für Scheibenwasch- und Frostschutzmittel etc.
  • P&R-Plätze werden zukünftig auch die „Slot-Spots“ der Salzburger Besucher*innen-Regelung sein, was dazu führt, dass es am Parkplatz Wartezeiten zu überbrücken oder in Etappen in die Stadt zu fahren gilt.
  • Da Tagesgäste auch mit unterschiedlichen Erwartungen und Vorlieben anreisen, braucht es auch dafür Angebote vor bzw. bei der weiteren Routenwahl. Beispiele dafür wären: kindgerechte Gastronomie, Spielplätze, temporäre Kinderbetreuung, Sitz- und Chillout-Gelegenheiten, Souvenir- und Versorgungsläden, Museen-Outlets, Kulturangebote, Optionen über andere Ziele als direkt in die Innenstadt zu kommen (Beispiel Hellbrunn), in der Innenstadt die beste Station auszuwählen (Stichwort Festspiele), On-Board-Sightseeing zu buchen u. v. m.
  • Und ach ja: Eine hochfrequente Anbindung an direkte und indirekte Öffi-Verbindungen oder (Achtung: Vision) Zugang zu einem mobilen Buddy-System für Gäste. Aber das ist eine andere Geschichte.
  • Und noch einmal ach ja: Auch das wird Stadt und Land Geld kosten.

 

Politisches Lastenheft

Die Rolle der Politik im Projektmanagement wurde bereits im Beitrag zum Start ins Projekt angesprochen. Die Macht der Politik, in der Tagespolitik mobilitätsrelevante Entscheidungen herbeizuführen, ist jedoch ein anderes Thema. Hier ist Mobilität ein Querschnittsthema, auf das Rahmenbedingungen wirken, die an anderer Stelle entschieden werden.

Erinnern Sie sich an den Anblick der Straßen während der Corona-Lockdowns? So dramatisch die damalige Situation auch gewesen sein mag, so deutlich wurde aufgezeigt, dass unsere Mobilität massiv von externen Einflüssen geprägt wird. Und dass es sinnvoll ist, die gewünschten Effekte bewusst in Gang zu setzen bzw. die nicht gewollten zu vermeiden.

Worin steckt indirekte Mobilitätsrelevanz?

Liebe Politiker*innen, Ihr politischer Einsatz für passende Rahmenbedingungen für Mobilität ist gefragt:

  • Lobbyieren Sie in Wien geschlossen für das Verbrenner-Aus, die Abschaffung von fossilen Privilegien, die Umgestaltung der Zuschüsse für Pendler*innen, die konsequente Umsetzung der CO2-Preis-Staffelung u.v.m. – das macht Autos unattraktiv.
  • Bestehen Sie auf die konsequente Umsetzung des Schienen-Ausbaus im überregionalen und regionalen Bahnverkehr und verhindern Sie, dass wirkungsarme Bahnprojekte wertvolle Steuergelder binden (siehe S-Link).
  • Setzen Sie sich dafür ein, dass der Leitfaden für UVP-Verfahren endlich um die Anerkennung von „Vorkettenemissionen“ erweitert wird.
  • Sorgen Sie rechtzeitig für gesetzliche Rahmenbedingungen, die den Einsatz autonomer Fahrzeuge sowohl im Test/Training als auch im Vollbetrieb erlauben.
  • Sorgen Sie für die freie Gestaltungsmöglichkeit von Gemeinden im Rahmen der Ausgestaltung der eigenen Mobilitätsräume (Tempolimits, Fahrverbote, Begegnungszonen u. v. m.)
  • Verändern Sie die Förder-Landschaft weg von der Gießkanne in Richtung wirkungsorientierter, langfristiger Subvention.
  • Schaffen Sie die Möglichkeit, aussichtsreiche Projekte und Start-ups finanziell über einen längeren Zeitraum zu begleiten, um erste wirtschaftliche Hürden zu meistern.
  • Schaffen Sie die Möglichkeit, Innovationsprojekte mit dem Ziel zu begleiten, Patente und Geschäftsmodelle zu entwickeln, die zu ROI führen.
  • Sorgen Sie für mehr Druck in der Energie-Politik – es sind mittelfristig immer noch zu wenige Kapazitäten für den explodierenden Strombedarf auch in der Mobilitätsbranche eingeplant.
  • Sorgen Sie für die 4-Tage-Woche, um den Druck der täglichen Rushhour aus dem Öffi-Netz und von den Straßen zu nehmen. Wenn sich der Entfall des 5. Arbeitstages über alle Wochentage gleich verteilt, sparen Sie sich 20 % des Pendel-Verkehrsaufkommens.
  • Sorgen Sie für faire und lukrative Remote-Work-Bedingungen und fördern Sie Unternehmen, die hier Bahnbrechendes leisten.
  • Denken Sie global, handeln Sie lokal und fördern Sie mehr Gemeinde-Projekte mit erwiesen mobilitätsrelevanter Wirkung.
  • Holen Sie einen weiteren Studienzweig nach Salzburg – am besten einen mit IT- und Mobilitätsbezug.
  • Klopfen Sie beim Verteidigungsministerium bezüglich Bundesheer-Gründe an. Das könnte sich für eine schlagkräftige Gütertransportlogistik bezahlt machen.
  • Und vieles, vieles mehr.

Die bereits beim Plan C genannten Empfehlungen behalten selbstverständlich auch für den Plan B ihre Gültigkeit.

 

Abspann

An dieser Stelle bitte ich Sie, diesen Plan B mit Ihren Fachleuten zu diskutieren. Am besten technologie- und ergebnisoffen. Und auch die eine oder andere Anregung daraus weiter zu denken und vielleicht sogar neue Konzepte und Projekte zu entwickeln.

Danke fürs Lesen und Mitdenken
Ihr Gerd Sendlhofer, MBA

Wer steckt dahinter?

Mein Name ist Gerd Sendlhofer. Ich bin MBA in General Management Competences, Salzburger, 59 Jahre alt und arbeite selbstständig als Unternehmensberater und Autor. Ich bin der Verfasser aller S-Link-Beiträge auf www.unbehagen.at. Und ich gebe zu, ich habe mich im Laufe meiner eineinhalb Jahre dauernden Recherchen zum Skeptiker des S-Link entwickelt.

Ursprünglich komme ich aus der Mobilitätsbranche und habe dort meine Berufung für u. a. Marktforschung, Projektmanagement und komplexe Aufgabenstellungen entdeckt. Nur um inhaltlichen Missverständnissen vorzubeugen: Interdisziplinäre Wirkungsszenarien, der Umgang mit fachlicher Expertise und wissenschaftlichen Studien, die Analyse und Interpretation von Daten und das Denken in größeren Zusammenhängen sind dabei mein täglich Brot.

Mein besonderer Fokus im Rahmen komplexer Zukunftsprojekte liegt auf einer ungefilterten Analyse des Hier und Heute. Sie ist die Basis, auf der sich Zukunftsszenarien für jene Umwelten ableiten lassen, in die Produkte, Leistungen oder Strategien letztendlich hinein entwickelt werden sollen. Was dafür oft fehlt, sind plausible Antworten auf die Frage, was sein wird und nicht, was sein könnte, sein sollte oder besser nicht eintreten darf. Es gilt, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich die Welt um uns verändern wird. Und im Zuge dessen zu hinterfragen, wie sich die konkreten Bedarfe der Gesellschaft, der Wirtschaft oder einzelner Menschen wandeln werden und welche Rahmenbedingungen zu erwarten sind.

Dazu habe ich 2023 meine Sachbuch-Serie mit dem Titel „Business Novelle“1) ins Leben gerufen. In einer Master-Edition2) widme ich mich dabei dem „Big Picture“ unserer Gegenwart und versuche relevante Teile daraus in die Zukunft zu projizieren. Mit dem Erfolg, dass die bisher entwickelten Hypothesen trotz Krisen und Disruption heute noch ihre Gültigkeit besitzen. Im zweiten Buch lege ich unter dem Titel „Von A nach C“3) den Fokus auf die Zukunft von Mobilität. Und zwar nicht nur dem Auto oder der Bahn. Sondern von allen Mobilitätsformaten und mobilitätsrelevanten Gestaltungsräumen, die heute existieren oder für die Zukunft noch entwickelt werden. Das Augenmerk liegt hier auf innovativen Technologien, moderner Logistik und politischer Gestaltungsarbeit zur Deckung zukünftiger Mobilitätsbedarfe.

Damit sind wir beim S-Link bzw. einem vernetzten Salzburger Verkehrskonzept gelandet, das ich bei den Recherchen zu meinem zweiten Buch als Referenzbeispiel herangezogen habe. Und zwar mit dem Ergebnis, dass jene Richtung, in die sich die Welt der Mobilität entwickeln wird, nicht jene ist, die mit dem Lösungsansatz des S-Link eingeschlagen wurde. Mobilität 2040+ wird im urbanen Raum verstärkt auf neue Technologien, variable Systeme und skalierbare Einheiten setzen. Das kommt nicht nur aus meiner Ecke, sondern ist in der Fachwelt breit akkordiert. Daher fällt es leicht, auch in Alternativen zum S-Link zu denken.

Neu, variabel und skalierbar ist der S-Link definitiv nicht. Ich habe mich deshalb entschieden, das Projekt „Salzburger Mobilitätslösung“ langfristig aus der Distanz zu begleiten und kritisch zu beleuchten (Siehe „Plan C“). Natürlich lasse ich es mir auch nicht nehmen, Alternativen zum Projekt zu recherchieren und zur Diskussion zu stellen (siehe „Plan B“ und „Plan A“). Diese Visionspapiere sind als private Initiative entstanden. Sie wurden nicht in Auftrag gegeben und sollten daher auch fair in Bezug auf Urheberschaft und Copyright behandelt werden. Ich zähle dabei auf Sie.

Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihr Interesse
Gerd Sendlhofer, MBA

 

1) Siehe www.business-novelle.eu 
2) ZWEITE MEINUNG | Die Welt von morgen als Basis einer visionsorientierten Businessplanung | Gerd Sendlhofer, MBA – Autor und Verleger | Salzburg, 2023
3) Von A nach C | Neue Ausblicke auf die Mobilität der Zukunft | Gerd Sendlhofer, MBA – Autor und Verleger | Salzburg, 2024

 

Was verbirgt sich hinter der SOKO Zukunft?

Sie werden im Rahmen meiner Ausführungen öfter Hinweise auf eine „SOKO Zukunft“ finden. Dahinter verbirgt sich ein speziell entwickeltes Rechercheformat für die Arbeit an meinen Sachbüchern. Es ist damit kein Institut für Markt- oder Zukunftsforschung. Auch kein Expert*innen-Team, das sich professionell und/oder wissenschaftlich komplexen Fragestellungen widmet. Derartige Einrichtungen und Angebote gibt es bereits und sie leisten, wie das Beispiel S-Link zeigt, hervorragende Arbeit. Wohlgemerkt in beide Richtungen, wenn man akzeptiert, dass beispielsweise jede Studie der Pro-Seite auch zur Argumentation von Kritik am Projekt herangezogen werden kann.

Die SOKO Zukunft beschreibt meine Herangehensweise daran, unterschiedlichste Daten, Erkenntnisse und Schlussfolgerungen, die von allen Seiten auf den Tisch gelangen, in ein Gespür für Markt-, Umwelt- und Lebensrealitäten umzuwandeln. Das wiederum hilft, anhand eines „Big Pictures“ als engmaschiges Geflecht aus Fakten und Beziehungen, zu verstehen, wie und warum alles so läuft, wie es läuft. Oder aber laufen wird. Daraus entstehen Plots zu inneren Filmen, die aus mehreren Perspektiven Themen aufbereiten, die oft nur eindimensional und damit unvollständig dargestellt werden.

Wer sich zum Beispiel bildlich vorstellen kann, wie der S-Link leise über die Rifer Felder rauscht, sollte sich auch vorstellen können, warum eine ältere Dame sich weigert, für die drei Bus-Stationen, die sie einmal die Woche von Tür zu Tür zurückzulegen hat, 7 Stockwerke in die Tiefe und wieder hinaufzufahren. Ein Gespür für die Zukunft entwickeln heißt, mehr als nur einen Blick von oben auf eine mögliche Szenerie zu riskieren und sie im Anschluss simplifiziert darzustellen. Wer das „Big Picture“ der Zukunft als Summe seiner Einzelteile mit unendlich vielen Ursache-Wirkungsbeziehungen anerkennt, sieht etwas völlig anderes als jene, die nur den zweidimensionalen Grundriss des eigenen Projektes im Blick haben.

SOKO Zukunft bedeutet in diesem Zusammenhang, sich einem Fall kriminalistisch zu nähern. Das heißt, weitläufig und ergebnisoffen zu recherchieren. Dabei andere Meinungen zu hören und auf Basis dieser die eigene permanent weiterzuentwickeln. Zudem Motive, Ziele, Träume, Erwartungen, Möglichkeiten, Ängste, Bauchgefühle oder individuelle Bedürfnisse einzubeziehen. Ebenso Standpunkte, Expertise oder persönliche Wahrnehmungen zu berücksichtigen. Und die Wirkungskette einzelner Maßnahmen über den selbstgewählten Projekthorizont hinaus zu denken. Ach ja, und: zuhören, zuhören, zuhören!

Damit kann jede oder jeder Teil der SOKO Zukunft werden. Gezielt über meine aktiven Recherchen. Zwangsläufig, wie die vielen Expert*innen, die Medien oder die Politik, die sich öffentlich äußern. Bewusst, wie jene Menschen, die sich in Gesprächen oder über Feedback-Kanäle zu ihrer Meinung geoutet oder mit Expertise und Kreativität eingebracht haben. Und unbewusst, weil Menschen mit ihren Aussagen oder Handlungen wertvolle Rückschlüsse darauf zulassen, wie sie denken, worauf sie Wert legen oder was sie bewegt.

Ich habe im Rahmen meiner Recherchen zu meinen Büchern und zum Thema S-Link mit dieser Variante eines „Big Pictures“ von heute und morgen gute Erfahrungen gemacht. Ich empfehle daher der Politik, aber auch jenen Medien, die sich dem Qualitätsjournalismus verschrieben haben, zwischendurch auch einmal eine SOKO Zukunft ins Leben zu rufen, die nach Hintergründen, interdisziplinären Zusammenhängen, erweiterten Wirkungsketten und persönlichen Wahrnehmungen in der Bevölkerung fahndet. Es zahlt sich aus, ab und an ein Gespür für aktuelle und zukünftig wahrscheinliche Realitäten in all unseren Umwelten zu entwickeln.

Viel Erfolg dabei!
Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihr Interesse
Gerd Sendlhofer, MBA

 

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