S-Link EXTRA | D | Denksportaufgaben
Autor: Gerd Sendlhofer | S-Link Beitrag D11 | 28.10.2024
Dieser Blog-Beitrag spiegelt ausschließlich die Meinung des Autors wider. Für Ihren Informationsstand und persönliche Sicht der Dinge sind und bleiben Sie selbst verantwortlich.
Das 1000-Volt-Dilemma
Ist der S-Link Nostalgie?
Ein kniffliger Fall für die SOKO Zukunft
Nur für Personen, die mit der aktuellen Auseinandersetzung um den geplanten Bau der Salzburger Stadtregionalbahn „S-Link“ einigermaßen vertraut sind!
Zugegeben, der Begriff „Nostalgie“ wirkt in Zusammenhang mit dem S-Link sehr provokant. Immerhin kommt beim Bau der Eisenbahn und im späteren Betrieb weitgehend neueste Technik zum Einsatz. Die Betonung liegt hier auf „weitgehend“, weil es so aussieht, als würde dieses Monsterprojekt auch deshalb so hektisch vorangetrieben, um Fakten zu schaffen. Und die braucht es dringend, weil in der Vergangenheit wohl verabsäumt wurde, Salzburgs Bahninfrastruktur technisch in eine Gegenwart zu hieven, von der aus man beruhigt in die Zukunft starten kann. Das hat möglicherweise drastische Folgen für die „Salzburger Mobilitätslösung“ in der Form, wie sie aktuell sehr vollmundig versprochen wird, und darüber hinaus.
In Eisenbahnforen wird der Umstand, dass die Lokalbahn und infolge auch der S-Link mit 1.000 Volt Gleichstrom betrieben wird, sehr angeregt diskutiert. Vor allem deshalb, weil dieses „nerdy“ klingende, scheinbar harmlose technische Problem die Versprechen des Landes zum Ausbau des Salzburger Bahnnetzes uneinlösbar machen könnte. Diese Frage der elektrischen Netzspannung wird für die „Salzburger Mobilitätslösung“ damit zentral.
Ist hier aber tatsächlich eine vor sich hingammelnde Leiche im Keller der Salzburger Verkehrspolitik versteckt? Oder wurde dieses Thema seitens der Politik nur deshalb unter dem medialen Radar gehalten, weil es ohnehin schon entschärft und eingepreist ist?
Aufgabenstellung:
Angesichts mangelnder öffentlicher Aufklärung braucht es jetzt Ihren Beitrag, um gemeinsam ein Gespür dafür zu entwickeln,
wie weit das 1.000-Volt-Thema für Salzburgs Mobilitätslösung von Relevanz ist.
So, wie die Situation heute aussieht, hat die Verkehrspolitik erheblichen Erklärungsbedarf zu diesem Thema, dem mit Fakten und nicht nur Beschwichtigungsversuchen begegnet werden sollte. Genauso wichtig ist es aber, Sie ins Boot zu kriegen. Auch wenn Sie, so wie es aussieht, selbst einsteigen müssen und nicht an Bord geholt werden.
Ausgangssituation (im Schnelldurchlauf, mehr dazu gibt es weiter unten): Die Salzburger Lokalbahn wird aktuell mit Bahnstrom mit einer Spannung von 1.000 Volt Gleichstrom betrieben. Sie ist damit eine von nur wenigen verbliebenen Bahnen, die noch auf diese Technik setzen. Als Regionalbahnstandard hat sich längst der Betrieb mit 750 Volt Gleichstrom/15 kV einphasigem Wechselstrom durchgesetzt. Das ist deshalb so relevant, weil es sich dabei um die Ausstattung des gesamten genutzten Bahnnetzes und nicht nur der Zuggarnituren handelt. Und zudem deshalb, weil eine übergreifende Nutzung zweier Bahnnetze durch eine Zuggarnitur während einer Fahrt nur sehr eingeschränkt bis gar nicht möglich ist.
Jetzt ist der S-Link eine Verlängerung der Lokalbahn und folgerichtig auch mit der altehrwürdigen Netz-Infrastruktur für 1.000 Volt Gleichstrom auszustatten. Deshalb haben die Verantwortlichen im Auftrag der Salzburger Landesregierung beim Hersteller der neuen Zuggarnituren diese Technologie präferiert. Damit jedoch bleibt das Regionalstadtbahn-Netz inklusive S-Link ein autonomes Eisenbahnnetz ohne leistungsstarke Schnittstellen zu beispielsweise der ÖBB-Infrastruktur. Die aber sind in der „Salzburger Mobilitätslösung“ fix eingeplant und werden gerade den Menschen als Zukunftsprojekt verkauft. Hier „Workaround“-Lösungen zu finden, wird daher entweder mächtig ins Geld gehen oder es wird nötig werden, die diesbezüglich gemachten Versprechen zu brechen. Aber auch darüber hinaus werden massive Auswirkungen der bislang „vergessenen“ Modernisierung der Lokalbahn erwartet.
Nähere Details finden Sie in den Hintergrundinformationen für Faktenchecker*innen.
Frage 1:
Braucht es wirklich 2 technologisch voneinander getrennte Bahnsysteme im Großraum Salzburg?
Frage 2:
Wie weit sind Sie bereit, dafür Abstriche bei der „Mobilitätslösung“ und steigende Kosten im öffentlichen Verkehr hinzunehmen?
Folgende Aufklapp-Menüs helfen Ihnen, vertiefende, zusätzliche oder auch gänzlich andere Perspektiven zum Thema zu finden.
Hintergrundinformationen für Faktenchecker*innen
Achtung: Im Anschluss folgen die Zutaten für eine echt spannende Denksportaufgabe mit gleich mehreren Handlungssträngen, unerwarteten Wendungen und jeder Menge Highlights auf unterschiedlichen Wirkungsebenen. Viel Spaß, Ihre SOKO Zukunft!
Begriffsdefinition: In den folgenden Ausführungen werden die Begriffe „1.000 Volt Gleichstrom“ mit „1000er“ und „750 Volt Gleichstrom/15 kV einphasiger Wechselstrom“ mit „750/15er“ abgekürzt.
Faktum: Die Salzburger Lokalbahn wird aktuell noch als 1000er betrieben. Das ist heutzutage die Ausnahme im Bahnverkehr und unter anderem dem Umstand geschuldet, dass die Verkehrspolitik der Vergangenheit darauf „vergessen“ zu haben scheint, rechtzeitig eine Umrüstung einzuplanen.
Faktum: Der S-Link muss als Verlängerung der Lokalbahn folgerichtig auch als 1000er geführt werden, um die aus dem nordwestlichen Flachgau ankommenden Züge weiterleiten zu können. So wurde das Projekt auch zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht.
Faktum: Im UVP-Bericht zum ersten Abschnitt des S-Link wurde zu diesem Punkt angeregt, für den Fall der späteren Umrüstung auf das international übliche Bahnstromnetz für 750/15er, die dafür nötige Infrastruktur im Tunnel mit einzuplanen. Eine Umstellung wurde in diesem Zusammenhang ausdrücklich empfohlen.
Hintergrund: Auch die Eisenbahn-Szene hat sich (online) kritisch zum Plan geäußert, dass der S-Link auch weiterhin mit der historischen 1.000-Volt-DC-Technik betrieben werden soll.
Hintergrund: Noch vor wenigen Jahren wurde der S-Link nicht als Stadt-U-Bahn in einem separierten Stromnetz, sondern als integrierter Bestandteil eines länderübergreifenden Regionalbahnnetzes angepriesen. Diese Bahnen werden jedoch als 750/15er geführt.
Faktum: Damit ist ein gleisübergreifender Betrieb, also beispielsweise die Durchbindung der Lokalbahn ohne Umsteigen bis an den Königssee, illusorisch. Sie haben richtig erkannt: Auch die Königsseebahn ist in Abstimmung mit dem deutschen Bahnnetz als 750/15er geplant.
Faktum: Gleiches gilt für die Stiegl-Bahn, die ebenso Teile der ÖBB-Infrastruktur nutzen muss, wie die frühzeitige Führung des S-Link auf ÖBB-Gleisen ab Niederalm oder der ÖBB-Anschluss Salzburg Süd.
Faktum: Abstimmungen zu diesem und weiteren Themen mit den ÖBB sind übrigens Bestandteil des Rahmenvertrages mit der Bundesregierung. Ob und mit welchem Ergebnis sie stattgefunden haben, ließ sich bis dato leider nicht in Erfahrung bringen.
Schlussfolgerung: Für die kurzfristigen Anschlüsse der Lokalbahn bzw. des S-Link an ÖBB-Haltestellen dürfte es reichen, einen eigenen 1000er-Bahnstromast einzurichten. Für die Stiegl-Bahn und andere versprochene S-Link-Äste braucht es wahrscheinlich mehr.
Hintergrund: Glaubt man dem Internet, hat die Salzburger Landesregierung beim Hersteller des neuen Tramtrain Citylink, der Stadler Rail AG, zwei Versionen des Tramtrains bestellt – insgesamt 25 Züge, eine Tranche davon als 1000er und eine als 750/15er.
Schlussfolgerung: Dieser Umstand weist darauf hin, dass die benötigte Transfer-Infrastruktur der ÖBB nicht (ohne weiteres) um ein zweites Bahnstrom-Netz erweitert werden kann.
Schlussfolgerung: Das wiederum lässt den Schluss zu, dass Teile der „Salzburger Mobilitätslösung“ getrennt bespielt werden sollen und die direkte Anbindung der Oberdorfer*innen an die Stiegl- oder die Königsseebahn eher nicht umgesetzt werden wird.
Konsequenz: Damit aber wäre nicht nur die S-Link-Infrastruktur ein separiertes Sammelsurium an Streckenteilen. Sie müsste auch mit einem getrennten Fuhrpark bespielt werden.
Konsequenz: Das wiederum hätte gravierende Auswirkungen auf die Wartung, die Kosten und die synergetische Nutzung von Garnituren über das gesamte Netzwerk hinweg.
Schlussfolgerung: Die erwartet angespannte Lage in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit des S-Link in Konkurrenz mit dem oberirdischen Öffi-Netz würde sich damit weiter verschärfen. Ein Umstand, der seitens des Salzburger Verkehrsverbundes langfristig mit einzuplanen wäre.
Faktum: Die Lokalbahngesellschaft reagiert darauf und auf den Umstand, dass das Projekt S-Link nach der negativen Abstimmung vergangenes Jahr zum Stadtverkehrsprojekt hochstilisiert wurde (Stichwort Taktung und variable Kapazitäten), mit einer verlängerten Übergangsphase von den alten auf die neuen Züge für die Lokalbahn. So wird gerade diskutiert, ob 16 alte Garnituren der Lokalbahn noch länger auf der Strecke durch den nordwestlichen Flachgau im Einsatz bleiben.
Faktum: Diese alten Züge wiederum sind zwingend als 1000er zu führen und können nicht, wie die neuen Garnituren, problemlos umgerüstet werden.
Faktum: Eine Nachbestellung an Zügen in überschaubarem Rahmen ist angesichts der vollen Auftragsbücher der Stadler Rail AG illusorisch.
Faktum: Die (längst fällige) Umrüstung der Lokalbahn auf die übliche 750/15er-Technologie wurde von Blogger*innen über den Daumen mit grob 130 Millionen Euro beziffert (diese Zahl bitte mit Vorsicht genießen).
Schlussfolgerung: Das wäre als Investition in die Zukunft zu werten, die eine Ausgestaltung des Salzburger Regionalbahnnetzes 2040 weit mehr fördern könnte als die Schaffung eines autonomen Schienennetzes.
Faktum: Derzeit wird gerade die Salzburger Lokalbahn saniert, ausgebaut und für den Einsatz der neuen S-Link-Garnituren vorbereitet.
Faktum: Dieser Sanierungsschritt wird aktuell mit Kosten in der Höhe von 200-210 Millionen Euro beziffert und vom Bund mit 50 % gefördert.
Faktum: Nicht in den Ausbauplänen der Lokalbahn scheint jedoch die Umrüstung der Strecke auf die 750/15er-Technologie enthalten zu sein. Daraus folgt, dass für eine Umrüstung ein neues Projekt mit Vorarbeiten, Einreichungen, Detailplanungen und eigenen Bau-Phasen auf die Beine gestellt werden muss.
Anmerkung: Dass eine Umrüstung über kurz oder lang notwendig werden wird, sollte den Verantwortlichen seit längerer Zeit bewusst sein!
Faktum: So, wie es aussieht, wäre diese Umrüstung nicht Bestandteil der Rahmenvereinbarung mit dem Bund zur Kostenübernahme von 50 % und nach heutigem Stand vollständig vom Land Salzburg zu stemmen.
Faktum: Ein temporäres Einbinden anderer Anbieter*innen zur Überbrückung fehlender Zug-Kapazitäten durch den frühzeitigen Wegfall der alten Garnituren ist nur dann möglich, wenn die Lokalbahn aktuell nicht in allen Bereichen auf die „unique“ Standards des S-Link ausgerichtet wird.
Faktum: Speziell die Bahnsteighöhen und die verringerten Gleisabstände im Zweigleisbetrieb gelten dabei als Ausschlusskriterien.
Anmerkung: Die genannten Ausschlusskriterien werden übrigens gerade für den S-Link durch Salzburg verwirklicht, womit Kooperationen mit anderen Bahnunternehmen zur Überbrückung fehlender Kapazitäten oder wirtschaftlicher Engpässe prinzipiell ausgeschlossen bleiben.
Frage: Weiß die Firma Leube eigentlich, dass deren Abraum künftig über ein 1000er-Netz stattfinden wird, das die Güterzüge ohne Sonderinvestition nicht weiter als bis Hallein bringen kann?
Abspann: Dieses 1000er-Dilemma birgt jede Menge Herausforderungen, Potenziale für Mehrkosten, logistische Fallstricke, komplizierte Übergangsszenarien und verschobene Prioritäten in sich. Um hier eine finanzierbare und für die Bürger*innen bzw. Nutzer*innen des öffentlichen Verkehrs nachvollziehbare Lösung zu finden, braucht es tatsächlich jeden Input, der zu kriegen ist – auch Ihren. Ich freue mich daher schon auf Ihren Beitrag.
Überleitung: Was ich persönlich zu diesem Fall zu sagen habe und wie meine Lösung aussehen würde, lesen Sie bitte unter nachfolgendem Aufklapp-Menü.
KOMPAKT: Meine Lösung des 1.000-Volt-Dilemmas
Vorspann: Wir Bürger*innen dürfen davon ausgehen, dass das Problem der Inkompatibilität der beiden Bahnsysteme (ÖBB vs. Lokalbahn) den Verantwortlichen in der Politik und der Verkehrsplanung schon seit längerer Zeit bekannt ist. Das lässt sich auch daraus ablesen, dass in die Rahmenvereinbarung mit der Bundesregierung eine diesbezügliche Abstimmung mit den ÖBB aufgenommen wurde.
Schlussfolgerung: Bekannt muss demnach auch der Umstand sein, dass die aktuelle Sanierung der Lokalbahn für Jahrzehnte die letzte Chance ist, die gesamte Strecke auf die moderne 750/15er-Technologie umzurüsten.
Optionen: Es gibt langfristig nur zwei Wege, die beiden Bahnnetze zu harmonisieren und damit ein zukunftsfittes Regionalbahnsystem zu etablieren.
- Die ÖBB und die Deutsche Bahn stellen ihr System jetzt auf die historische 1000er-Technologie um.
- Die Lokalbahn rüstet jetzt auf die moderne 750/15er-Technik um.
Konsequenz: Ein paralleles Führen beider Systeme führt zu unnötigen Umstiegen, zusätzlichem Infrastruktur- und Zug-Bedarf, zusätzlichen laufenden Kosten (die letztendlich dem Salzburger Verkehrsverbund und infolge den Bürger*innen aufgehalst werden), parallelen – teils redundanten und konkurrierenden – Linien (im gesamten Nahverkehr), Zeitverlusten, Umwegen und überlangen Streckenführungen (z. B. das Messezentrum als Öffi-Knoten oder die ungewöhnlich lange Weg nach Wals), fehlenden Back-up-Möglichkeiten und Schnittstellen zur Koordination mit anderen Anbieter*innen und weniger/keinen Anschluss-Punkten an den „länderübergreifenden Regionalverkehr“.
Summary: Voriger Punkt besagt verkürzt, dass von den Ankündigungen der Politik aus früheren Jahren und teilweise auch den letzten Monaten nur mehr wenige übrig bleiben.
Forderung: Sollte die Salzburger Landesregierung darauf bestehen, ein zweites, bahn-technisch autonomes Schienennetz in und rund um Salzburg zu etablieren, sind die Bürger*innen darüber und über die Konsequenzen noch vor der Abstimmung am 10.11.2024 in Kenntnis zu setzen.
Summary: Dabei ist auch darauf hinzuweisen, dass es künftig zwei „Aorten“ (Zitat Landeshauptmann Dr. Haslauer) im Salzburger Verkehrssystem geben wird (die ÖBB-Achse und die bestehenden Öffi-Systeme sind die eine, der S-Link die andere), die zueinander in Konkurrenz stehen.
Hinweis: Die erste „Aorta“ (ÖBB & Co) existiert bereits und liefert heute schon Ergebnisse. Statt einer zweiten „Aorta“ (S-Link) wäre ein dichertes Versorungsnetz in die Fläche das wohl dringendere Problem.
Frage: In welchem Universum ist das Versäumnis der Verkehrspolitik der letzten Jahre, endlich den Sprung in die Gegenwart zu wagen, anstatt den Bürger*innen einen Bären auf die Nase zu binden, innovativ, zukunftsorientiert, ein Generationenprojekt oder gar eine Jahrhundertchance?
Forderung: Ich fordere die Salzburger Landespolitik auf, die Umrüstung der historischen Lokalbahn auf die heute übliche 750/15er-Bahnstrom-Technologie vorzuziehen und das „Salzburger Mobilitätskonzept“ auf dieser Basis umzusetzen. Teil davon ist auch die komplette Harmonisierung des regionalen Bahnverkehrs in Abstimmung mit den ÖBB.
Forderung: Darauf aufbauend sind alle wirtschaftlichen und technologischen Alternativen für den Salzburger Regionalbahnverkehr der Zukunft zu prüfen und gegenüberzustellen. Das heißt gegebenenfalls auch (langfristige) Modelle mit Lokalbahnzügen auf ÖBB-Gleisen etc. zu berechnen.
Forderung: Bis dahin sind finanzielle Verpflichtungen in einseitige Infrastrukturmaßnahmen (S-Link) einzufrieren und die freiwerdenden Planungskapazitäten (lt. Medien 200 Fachleue!) neuen Projekten zu widmen.
Hinweis: Die Behauptung, dass Alternativen „nicht machbar“ oder „zu teuer“ wären, weise ich dabei mit dem Verweis auf die „Beherrschbarkeit jeglicher Bausubstanz“ und „2,2 Milliarden Euro“ Schätzkosten für gerade mal einen Teil des Verkehrskonzeptes, zurück. Zudem ist alles verhandelbar, auch mit dem Bundesministerium und den ÖBB.
Forderung: Darüber hinaus sollte die Planungsunterbrechung während der Umrüstzeit der Lokalbahn auf die 750/15er-Technologie dafür genutzt werden, sinnvolle Alternativen zum S-Link zu finden, die rascher und effektiver zum gewünschten Ergebnis führen, als es aktuell angestrebt wird.
Abspann: Ich bitte die verantwortliche Politik daher:
- Informieren Sie die Menschen in Stadt und Land Salzburg offen und ehrlich zu diesem 1000-Volt-Thema und über Ihre konkrete Strategie, dem Problem beizukommen.
- Dazu gehört auch, es einzugestehen, wenn Teile Ihrer bisher gegebenen Ankündigungen nicht mehr halten werden.
- Verzichten Sie dabei auf eine Flucht nach vorne, weitere (diffuse) Versprechungen oder inhaltsleere Beschwichtigungsversuche.
- Und lassen Sie zwischenzeitlich los! Sollte nach diesem breiten Evaluierungsprozess der S-Link als gesamtes oder in Teilen die beste Lösung sein, dann können Sie ihn immer noch weiterbauen.
Bedenken Sie bitte, dass es bei diesem Thema nicht um Sie, um mich und auch nicht um eine „Salzburger Lösung“ geht. Es geht ausschließlich um die Bedarfe der Bürger*innen, denen Sie im Wort sind.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Sendlhofer
Bürger der Stadt Salzburg
Ihr Lösungsvorschlag
Bitte senden Sie mir Ihren Lösungsvorschlag zu dieser Denksportaufgabe. Ich werde ihn bei weiteren Recherchen zum Thema und der Entwicklung der Vision eines „Plans A zur Salzburger Verkehrssituation“ berücksichtigen. | *) Pflichtfeld
Datenschutzbestimmung: Ihre Antworten werden ausschließlich anonymisiert in die Arbeit der Soko Zukunft | S-Link einfließen. Die SOKO Zukunft ist ein offenes Rechercheformat zur Erörterung von Zukunftsfragen aus der Sicht betroffener Menschen. Ihre Daten werden in keinem Fall an Dritte weitergegeben.
Denksportaufgabe Nr. 011
Tipp!
Es geht um Ihre, nicht meine Meinung. Treten Sie daher bitte einen großen Schritt zurück und werfen Sie einen Blick auf das „große Ganze“. Auf ein plausibles, machbares Big Picture des Lebensraumes Salzburg im Jahr 2040.
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003 Der S-Link ist keine Innovation » | Ein Eisenbahntunnel mag vieles sein, innovativ ist er jedoch längst nicht mehr!
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025 Politik im Dilemma » | Über Jahre zu verhindern, dass günstigere und bessere Alternativen zum S-Link entwickelt werden, rächt sich jetzt.
030 Finanzierungsfragen » | Zurzeit deutet alles darauf hin, dass das Land Salzburg beim S-Link „all in“ gehen muss, um ihn zu finanzieren.
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