KOMMENTAR | Content-ID: 160|01 | Autor: Gerd | Stand: 8.11.2024
(hc) human created | von Menschen erdacht!
Ich bin dagegen
Und das aus gutem Grund!
Ich habe selten eine derart bissige Auseinandersetzung im zivilisierten Salzburg erlebt, wie jene um den S-Link. Und zwar, weil, so will es die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, seit Monaten vorwiegend alte weiße Männer mit linkslinken Querulant*innen um die Deutungshoheit in einer Sache streiten, die wichtiger ist, als nur recht zu haben. Es geht tatsächlich um die Zukunft Salzburgs, zu der die eine Seite meint, sie hätte einen Plan und der anderen vorwirft, sie hätte keinen. Kein Wunder also, wenn mir dabei der Feitl im Hosensack aufspringt und ich mich per sofort in die Auseinandersetzung einmische. Ich habe mich schlau gemacht, tief recherchiert und bin auf jede Menge neue Kritik am S-Link und tatsächlich auf zwei alternative Pläne zum Innenstadttunnel gestoßen, die es zumindest wert wären, diskutiert zu werden.
Daher gibt nachstehenden offenen Brief an die S-Link-Szene und eine Vorschau auf den SOKO Zukunft-Zwischenbericht zu Dingen, die Sie besser wissen sollten, sollten Sie am Sonntag ruhigen Gewissens zur Abstimmung schreiten.
Link: Zu den Plänen A, B und C eines mobilen Salzburg 2040 »
Link: Zu 31 Infobeiträgen und 16 Denksportaufgaben zum S-Link »
Offener Brief
Betreff: Alternativen zum S-Link-Projekt in Salzburg
Salzburg, 11/2024
Sehr geehrte Damen und Herren der Politik,
ich bin Sachbuchautor, unter anderem auch zum Thema Mobilität. Ich habe in diesem Zusammenhang zu meinem Buch „Von A nach C | Neue Ausblicke in die Mobilität der Zukunft“ ein Rechercheprojekt mit dem Arbeitstitel „SOKO Zukunft“ ins Leben gerufen. Mit dieser SOKO begleite ich das Projekt „S-Link Salzburg“ seit eineinhalb Jahren.
- Ich überprüfe im Zuge dieses und anderer Referenzprojekte laufend die Plausibilität meiner Hypothesen, die ich im Rahmen meiner Zukunftsarbeit entwickle.
- Ich bin als Salzburger aber auch selbst interessiert daran, dass die Verkehrsproblematik vor Ort rasch und angemessen angepackt wird.
Ich habe dazu die „Salzburger Mobilitätslösung“ (Plan C) vertieft auf ihre Inhalte und Wirkung analysiert und darauf aufbauend zwei Alternativen entworfen, die ich mit einer eigenen Aussendung in die Diskussion der Fachleute und politisch Verantwortlichen einbringen möchte.
Der dazu erstellte Recherchebericht soll dabei helfen, ein besseres Gespür für die Wirkung der „Salzburger Mobilitätslösung“ zu erzeugen und mögliche Ansatzpunkte zu finden, wie das Konzept verfeinert bzw. verändert werden kann.
Es geht aber auch darum, den Bürger*innen im Gedächtnis zu halten, auf welchem Erkenntnisstand Salzburgs Politik die kommenden Entscheidungen zur Zukunft der Mobilität in Salzburg treffen wird.
Bitte vergessen Sie nicht, dass die Bevölkerung längst ahnt, dass Sie mit dem S-Link eine Wette auf die Zukunft eingehen, die Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit verlieren werden. Und dass Ihre Aussagen und gegebenen Versprechen,
- der Stau würde aus der Stadt (nicht nur aus der Innenstadt) verschwinden,
- der Verkehr auf der Straße würde an Bedeutung verlieren,
- der Eisenbahntunnel wäre ein Generationenprojekt und eine Jahrhundertchance,
- jene Budgetmittel, die durch die Co-Finanzierung des Bundes an den Tunnelbau gebunden sind, würden nicht bei anderen dringenden Teilprojekten Ihres Verkehrskonzeptes fehlen oder
- dass keine alternativen Pläne zum S-Link auf dem Tisch lägen,
mehr dem Marketing denn einem plausiblen Szenario für ein Salzburg im Jahr 2040 geschuldet sind.
Aber sei’s drum:
Ich halte hiermit fest, dass Sie alle anstehenden Entscheidungen zur Gestaltung eines zukunftsfähigen und wirksamen Verkehrskonzeptes für 2040 und darüber hinaus, nach Abwägung aller nötigen inhaltlichen Details, aller Alternativen zum S-Link-Tunnel, aller Kritikpunkte und aller bis heute bekannten Risiken treffen werden. Auch jener, die von uns Skeptiker*innen des Projektes vorgebracht wurden
Wenn nicht, dann bitte sagen Sie es!
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Sendlhofer
PS: Visionsorientierte Verkehrspolitik ist ein kontinuierlicher Prozess, in dem viele große und kleine Veränderungen gemanagt werden, und keine lästige Aufgabe, die an ein fragwürdiges Großprojekt ausgelagert werden kann.
Linktipps
Blog-Area: https://unbehagen.at/s-link-story/ »
Plan C: https://unbehagen.at/plan-c/ »
Plan B: https://unbehagen.at/plan-b/ »
Plan A: https://unbehagen.at/plan-a/ »
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